Der Rittersitz Wilberhofen -1693-

 

Wappen der Fam. von der Lippe genannt Hoen

 

Siehe: Die Huensche Burg zu Wilberhofen 

Flurkarte von 1830

Wilhelm Bertram von der von der Lippe gen. Huen verkaufte 1693 Wilberhofen an den Freiherrn Guido Joseph Heinrich

D'Orio.

Hier sei eine interessante Anmerkung angebracht:

1699 stellte D'orio den Priester Johann Peter Übersetzig als seinen Hauskaplan ein, wahrscheinlich stammend aus der

hier ansässigen Beamtenfamilie Übersetzig.

Am 27. Oktober 1721 ist erneut ein Besitzerwechsel. Der Syndikus der Stadt Köln Max Adam von Ley erwirbt

Wilberhofen für 2500 Reichstaler.

Von Ley hatte auch Besitzanteil an der  Spitzenburg (Dattenfeld v. Berg) und war wahrscheinlich als Geldgeber beim Bau

des Pastorats in Dattenfeld (1741) beteiligt. Er starb in Wetzlar.

Seine Tochter brachte das Rittergut durch Vermählung an Ernst Hamm von Dustenau, ebenfalls Syndikus der Stadt Köln.

Dann scheint der Weg geradeaus zu Max Kaspar Josef Venn, Notar und Bürgermeister zu Waldbröl, zu gehen. Hier

beginnt die eigentliche Untersuchung.

Herr Franz Muhr-Kammerich hat aus der umfangreichen Sammlung des ehemaligen Heimatforschers Lorenz Fuhrmann,

Windeck,einen Auszug aus dem Versteigerungsprotokoll von 1804  Seite-1, Seite-2 des Rittersitzes Wilberhouen abgeschrieben, was hier verkürzt wiedergegeben wird.

„Ein altes Burghaus mit Stallungen, 57 Morgen Ländereien, ungefähr 33 Gewalten Markerb (Anm.: wohl aus der Mark

Wilberhofen), 40 Morgen Büsch, dann eine Mahlmühle von Schöffen und Werksachverständigen 10847 Reichstaler

gewürdigt.

(Anm: Es handelt sich um die bis in unsere Zeit bestandene „Ackerermühle", älteren Einwohnern noch bekannt), und mit

dazu gehöriger Jagdgerechtsame von 13100 Morgen."

Die Frist ist auf Donnerstag, den 17ten und Freitag den 18 ten künftigen Monats Mai nach Windeck in des Advokaten

tit. Stangiers Haus bestimmt, weshalb die Kauflustigen sich dann einfinden wollen.

Venn scheint große Teile des Rittersitzes an sich gezogen zu haben und auch seine Kinder Klara (Denklingen) und

Heinrich Josef (Denklingen)
entsprechend bedacht zu haben. So erhielten diese die Stallungen mit dem Umland.

Siehe hierzu Ausschnitt Urkarte von 1830 Wilberhofen aus 1830. (Quelle: Katasteramt Siegburg).

Von diesen Stallungen sind noch erhebliche Teile als zu Wohnraum umgestaltet erhalten und die Besitzer bis auf den

heutigen Tag lückenlos bekannt.

Nach den Geschwistern Venn werden die Geschwister Lewiger Eigentümer. Dann erfolgt die weitere Erwerbung durch

Erbfortgang:

1836 - Eheleute Altwicker - Lewiger 1881 - Eheleute Weyer - Altwicker 1927 - Eheleute Josef und Katharina Weyer

1990- 1999 Rolf Gauchel. 

Bis hierhin waren die Besitzer mit Hilfe von Frau Margarete Gauchel geb. Weyer zu ermitteln; ab 1999 Eheleute Mario

und Tanja Salz.

Von dem alten Burghaus (siehe Karte von 1830), Flurstück 179 Gottfried Kammerich, ist nur noch ein Eckmauerwerk aus

Bruchstein vorhanden, was in ein Wohnhaus integriert wurde.

Anm. Flurstück 177 auf der Karte von 1830 von Vogel Peter ist in den Besitz der Fam. Koch aus Wilberhofen

übergegangen, die dort eine Gastwirtschaft und eine Bäckerei erbauten. 

Seit 1929 wohnt dort die Familie Schwellenbach. Davor waren die Familien Fiebig und Hasenbach Eigentümer (ab 1911).

Die Lücke von diesen Besitzern bis Diedrich in 1830 ist nicht mehr zu schließen.

 

Autor: Karl Ludwig Raab

Autoren des Texte:
Herr Willi Schröder, Die Rittersitze, 
 Herr Raimund Weiffen, Pfarrbrief 3/2003, Katasteramt Siegburg

 

 

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