Anno 1448 - Die Huensche Burg zu Wilberhofen
siehe: Ritter Huhn und die Fam. von der Lippe
Die Huen'sche Burg liegt auf der linken Seite der Sieg, gegenüber von Gauchel, welches sich etwa 10 Minuten unterhalb
der Ruine Windeck befindet.
Aus den bewaldeten steilen Berghängen-( Grengel- oder Greuelberg genannt ) treten zwei übereinander liegende
Terrassen hervor, große Berghalden ähnlich. Auf der unteren befinden sich bedeutende Steinmassen, welche, an einigen
Stellen eiförmig,das frühere Vorhandensein, einiger Türme andeuten.
Diese Steinmassen und Mauertrümmer bezeichnet man als die Rest der Huen'schen Burg, welche erst Ende des
vorigen Jahrhundert ganz abgebrochen, und zur Reparatur des benachbarten Hauses Mauel verwendet worden ist.
Die Güter von Mauel gehörten zum Rittersitz Wilbringhoven. Damit war eine Jagdgerechtigkeit über 13000 Morgen
Feld und Wald verbunden.
Dieses Recht stand ums Jahr 1448 dem damaligen Besitzer des Gutes ,Wiilbringhoven, dem Caspar Max Venn, zu und
vererbte sich auf dessen Kinder.
Laut Jagdgesetz von 1854 wurde dieses Privilegium jedoch vom Staate aufgehoben und lediglich dem Eigentümer des
Grund und Bodens zuerkannt.
Die Huen'sche Burg war seit dem 10.Jahrhundert von den Rittern von Huen bewohnt, die sie zur Zeit Kaiser Heinrichs
I. errichtet hatten, um ihre Besitzungen und ihre Dienstleute vor dem Feinde zu schützen, der damals an die Pforten des
Reiches anklopfte. Die Huen waren tüchtige Vasallen der Gaugrafen im Auelgau. Im 11.Jahrhundert waren die
Pfalzgrafen die Herren am Rhein und im Oberbergischen.
Diese kamen mit großem Gefolge auch an die Sieg, um die Verwaltung des Landes zu ordnen und sich in den weiten,
ausgedehnten Wäldern der Jagd zu erfreuen. Da gab es manches frohe Pestgelage in den Bergen, wo Ritter und
Edelfrauen mit den Gästen aus dem Sachsenland bekannt wurden.
In diese Zeit fällt die Verbindung der Ritter von Huen mit dem Sachsenstamme von der Lippe, die sich nun als von der
Lippe gen. Huen bezeichneten.
Dieses Geschlecht breitete sich im 11.und 12.Jahrhundert an der Sieg, im Oberbergischen und im Westerwald weit aus
und stand bei den aufstrebenden Grafen von Windeck in hohem Ansehen.
Die ersten neuen Besitzungen waren die Rittergüter Broich und Wilberhofen im Bereiche der starken Landsburg
Windeck.
Im Bergischen Amte Windeck nahmen die Ritter von Huen eine hervorragende Stelle ein.
Autor: Karl Ludwig Raab
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