Die Burg Mauel








Am südlichen Ufer der Sieg, gegenüber von Schladern, liegt die kleine Ortschaft Mauel. Hier finden wir in der

Ortsmitte, umringt von schmucken Fachwerkhäusern, das Burghaus Mauel, dessen Ursprünge im späten Mittelalter

liegen.

Anm: Südlich des Ortes Stein bei Rosbach,. Domäne Gauchel (seit 1909 Schöneck, Gem. Dattenfeld) gegenüber, sehen wir noch

heute im Waldhang der unteren Terrasse des Grengel oder Greuelsberges umfangreiche Steinmassen, die

Reste des Stammsitzes der Familie Huen oder Huhn. Dieses Terrain und der nahe Hof Stein bildeten  ein geschlossenes

Gut, das in der 2. Hälfte des 18. Jahrh. noch dem Grafen von Velbrück zu Mauel gehörte. Ort und Burg Mauel

werden urkundlich unter folgenden Formen genannt: Auwel 1557, Mauwell 1575, zum Aul 1579, zum Auel 1581, Awel

1730, ferner Mowel und Mouwel. Nach den Ritterzetteln von 1551, - 1567 und 1574 wie auch nach dem

bergischen Erkundigungsbuche vom Jahre 1555 war Wilhelm v. Etzbach im Besitz des Burghauses zu Mauel.

Die Güter von Mauel gehörten zum Rittersitz Wilbringhoven



Wappen derer von Etzbach

Das mit Wassergräben umgebene, rechteckige, massiv aus Natursteinen gemauerte Gebäude, war ein sogenanntes festes

Haus, der Sitz einer damals hier lebenden Familie aus niederem Adel. Auf der großen Glocke der

evangelischen Pfarrkirche zu Rosbach, (die "Anno 1572 von Diedrich von Coeln und Henrich gegossen wurde) standen

u.a. auch die Namen Wilhelm und Johann Etzbach. Ersterer hatte  fünf Kinder, von denen die Tochter Gysela

am 13. Febr. 1577 Bernhard v. Velbrüggen zu Garath b. Düsseldorf heiratete, der in erster Ehe seit 1569 mit Katharina

Wolff geb. Metternich zur Gracht, vermählt gewesen war und 1611 in dritter Ehe Margaretha Quad zur Frau


Fürstbischof Franz  Karl Franz v. Velbrück


nahm. Aus seiner Ehe mit Gysela v. Etzbach stammen vier Kinder. Sein Sohn Gerh. v. Aldenbrüggen, genannt Velbrüggen

zum Auel und Lanckquit, Amtsmann zu Bornfeld, war der Stammherr der Linie von Lankquit (Langfort).

Dessen einziger Sohn Konrad Gumprecht, Freiherr v. Velbrück zum Graven, Lankquit, Richrath, und Auwel (Mauel), ist

Pfalz-Neuburgischer Geheimer Rat, Kämmerer, General Wachtmeister zu Pferd, Amtmann von Lülsdorf und

Löwenberg, und um 1640 auch zu Windeck. 1667 ist er mit Dr. Ehrmanns als Abgesandter am Königlichen Hofe zu

Stockholm. Als er 1673 starb, hinterließ er acht Kinder, von denen der älteste Sohn Wolfgang Philipp Franz nebst

anderen Gütern auch Mauel bekam. Maimilian Heinrich, hatte die Besitzungen Graven, Lanquit, Garath, Ophoven, Mauel

und Vorst, sowie die Pfandschaft Richrath inne. Er wurde 1711 in den Grafenstand erhoben, war

Kurpfälzischer, Geheimer Rat und Kämmerer, auch Jülich-Bergischer Kreis, und wurde 1702 Amtmann von Windeck.

von seinen beiden Söhnen erhielt Adam die Besitzungen des Vaters und auch das Gut Mauel (Burgsitz) an der Sieg. Da das

Freigut Röcklingen (etwa 8-10 km siegabwärts)  m.W. in diesem Zusammenhang im Heimatschrifttum

nicht erwähnt wird, so wird es vermutlich schon der Vater von Graf Adam v. Velbrück erworben haben, weil sonst sein

Schwager (Freiherr von und zu Weichs, keine Erbansprüche hätte stellen können. 

Graf Adam war Kurpfälzischer Rat, Amtmann zu Mettmann und seit 1730 Amtmann zu Windeck. Er erhielt 1731 eine

Prähende (Pfründe, Stiftsstelle) am Dom zu Lütich, wo sein Bruder Karl Franz Fürstbischof wurde. Mit ihm

erlosch 1776 das Geschlecht im Mannestamm. 

Bis zum Jahre 1760 war Graf Adam v. Velbrück im Besitz des Freigutes zu Röcklingen, das er aber neben seinem Freigut

Stein und Burgsitz Mauel nicht selbst bewohnt und bewirtschaftet hat, sondern einem Halfmann in Pacht

überließ, denn die Burg Mauel wurde schon seit 1612 nicht mehr von den Velbrück bewohnt.

 Später, im 17. Jh. diente das Burghaus den Pächtern der dazugehörigen Ländereien.

Der Pächter Peter Voß erwarb schließlich das Anwesen 1787 für 23.000 bergische Taler. Nun wurde das Gebäude

umgebaut und verändert und erhielt sein heutiges Aussehen.Es entstand das mit Schiefer gedeckte Walmdach, das

den ursprünglich vorhandenen massiven Giebel und ein dazwischen liegendes, fast flaches Schindeldach ersetzte.

Die den Burggraben überquerende Brücken auf der Süd- und der Ostseite stammen beide aus dem Jahre 1841.

Der ursprüngliche Eingang befand sich auf der Nordseite der Burg und war über eine Zugbrücke aus Holz, die abends

aufgezogen wurde, zu erreichen. Er ist heute noch am Mauerwerk über dem Eingang zum Gewölbekeller zu

erkennen.

Es folgten noch viele Besitzerwechsel. u.a. Voß, Kammerich

 


Autor: Karl Ludwig Raab

Text:
Das Freigut zu Röcklingen, von Email Hundhausen,
Reinhard Rado, Burgen-Schlösser-Adelssitze 

  • Aufrufe: 16

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.