IV. Liegschaften des Klosters Herchen

 ©Karl Ludwig Raab

Herchen


Urkunde Nr. 0029, Vergleich zwischen der Klosterjungfer von Halle zu Herchingen, mit dem Heinze von Gerrisheim, wodurch erstere einen Weingarten auf dem Tiefental, 1/2 Gewald in der Herchener Gemark und eine Weise zu Gerrisheim erhält. Schiedsrichter: Marquard von der Heyden, Bruyn von der Lpooe (Hoen von der Lippe) Burgmann zu Windeck......


Neben Kirche und Klosteranlage setzte sich der Besitz des Klosters aus Oekonomiegebäuden, einem Brauhaus, einer Walkmühle, Wein- und Baumgarten, Ackerland und Wiesen, Häusern sowie Zinsen verschiedener Art, Fischerei usw. zusammen. Haus und Hof gehörten zu den Stiftungsgütern, mit welchen Graf Heinrich von Sayn und seine Gemahlin Mechthild die Abtei fundierten. Was sie außerdem in Herchen dem Kloster überwiesen, ist nicht näher bezeichnet; zweifelsohne dürfen wir auch Ländereien hinzurechnen. Am 1. Oktober 1286 schenkte Arnold, Kanonikus von St. Gangulf zu Heinsberg und Kleriker des Grafen Diether von Heinsberg und Blankenberg, dem Kloster alle seine Güter zu Herchen mit Ausnahme eines Baumgartens, des darin liegenden Hauses und des Jus nemoris (Halfeholzgewalt). An diese Schenkung knüpfte Arnold die Bedingung, daß das Kloster jährlich auf St. Martinstag den Pfarrkirchen zu Herchen und Blankenberg bzw. deren Verweser je 4 Denare und dem Zisterzienserinnenkloster zu Zissendrof 16 Denare landesüblicher Währung ausbezahle. Von der Verpflichtung, welche das Kloster dem Pfarrer von Blankenberg gegenüber damit übernahm, machte es sich, wie eine Urkunde vom 14. Juli 1294 (St. A. D. H. Urkk. Nr. 5) dartut, vermittels einer Abfindungssumme frei. Am 8. September 1291 übertrug Kanonikus Arnold von St. Gangulf auch die in obiger Schenkung sich noch vorbehaltenen Güter dem Konvente (Ebd. Nr. 3), welche Vergabung Graf Gottfried von Heinsberg und Blankenberg und dessen Gemahlin Mechthild von Loen auf Palmsonntag. 7. April 1308 in ihrem vollen Umfange durch Ur­kunde guthießen und bekräftigten (Ebd. Urkk. Nr. 7) Sicherlich vermachte Agnes, die Tochter des verstorbenen Eberhard von Herchen, dem Kloster auch in Herchen liegene Güter, da sie in ihrem Testament vom 16. November 1352 all ihren Besitz für den Todesfall dem Kloster überschrieb (Ebd. Urkk. Nr. 28). Ebenso wird auch das durch Schied vom 10. August 1356 der Nonne Paza von Halle Zugesprochene nach deren Ableben an das Kloster gefallen sein; es waren dies ein Stück Weingarten „uff deym Defendayl“ mit seinem Zubehör1) und „eyn veinre hultzgewelde“ in der Gemarkung Herchen (Ebd. Urkk. Nr. 29). 1363 November 18 leisten Nikolaus von Gerressen und sein Sohn Tilmann auf alle der Aebtissin und dem Konvent verkauften Güter, die sie ererbt hatten und die fast durchwegs im Kirchspiel Herchen lagen, vor geistlichen Zeugen rechtsgültigen Verzicht (Ebg. Urkk. Nr. 31). Am 22. Juli 1366 nehmen Abel Spoiler und seine Frau Demoidis auf Haus und Hof, unter dem Kirchhof gelegen, eine halbe Mark erblichen Zins, auf Martinstag jährlich dem Kloster zu entrichten, wofür sie in die Bruderschaft des grauen Ordens Aufnahme fanden (Ebd. Urkk. Nr. 34). Durch Tausch erwarb am 14. März 1469 der Konvent das sogenannte Hasselbacher Erbe, ein Gut im Kirchspiel Herchen (Sch. Urk. Nr. 4). 1568 verleimen die Klosterfrauen „iren hoff und guit binnen und umb Herchen Johann von Hundhausen (Inv. Bl. 3).

Altenherfen
— Johann von Herwane (Herven) und seine Frau Agnes verkaufen am 30. März 1348 in die Küsterei für Licht 1 Mark Kölner Währung erblichen Zinses auf St. Martin und setzen zum Pfände zwei Wiesen zu Altenherfen, einen Acker bei ihrem Hause und einen Busch „in der hergin- hiltin“ (St. A. D. H. Urkk. Nr. 26).

Buschsiefen
— Am 25. März 1348 veräußerten für eine bestimmte Summe Geldes Heinrich von Bucsyfen und seine beiden Schwestern Irmtrudis und Sophia 3 hoyve zu Busch- oder Bocksiefen und 7 Morgen Land (2 up dem kunstalen, 3 up den steinen und 2 up deine burnem) an Agnes, Eberhards Tochter, und Gertrud von Herchen, welche das Erworbene um 1 Mark jährlichen Martinizinses an die Verkäufer verleimten, die auch die Herstbede von 2 Pfennigen an den Schultheiß von Ley zu Eitorf zu entrichten hatten (Ebd. Urkk. Nr. 25). Einen ähnlichen Kontrakt schlossen die Genannten unter demselben Datum über 3 Morgen und 3 Viertel Land sowie 2 Häuser, die innert einem dieser hoyve lagen und in baulichem Zustande gehalten werden sollten. Diesem zufolge zahlten die Lehner einen jährlichen Zins von 2 Mark und 2 Pfennigen, letztere an den erwähnten Herrn von Ley zu Eitorf als Herbstbede (Ebd. Urkk. Nr. 24). In dem vorher angezogenen Testamente Agnes vom 16. November 1352 bestimmte die Erblasserin die von den Gütern im Bocksiefen fällige Mark zur Unterhaltung der Lampen im Dormitorium. Wie aus dem Inventar von 1581 (Bl.7) hervorgeht, waren diese Güter noch 1578 im Besitze des Klosters.

Gerressen
— Henrich, seine Frau Goyde und Ha- dewich von Geryshayn übertragen am 23. März 1348 ihren „hof asso as hey geleygen is hynder unsern huys inn hynder der schüren van irm hoyve der zuns ayne bis ayn weydme huyve inde dat stucke landis, dat in boven dem hove leyt“ der Nonne Paza von Halle, von welcher die Genannten die Liegenschaften wieder erhalten gegen „zway marc pennynge inde .1. pennync zeyndelose inde .1. pennync herfstbeyde“ auf St. Martini (Ebd. Urkk. Nr.23.  Zwischen Paza und Heinrich kam es später zu Irrungen, die durch den Schied vom 10. August 1356 beigelegt wurden. Darnach überließ Paza dem anderen Teile ein Stück Land „an der bitzen“, während Heinrich einen „wyar ouch zu Gerishain gelegen under deym burnen“ abtrat (Ebd. Urkk. Nr. 29). 1453 Juli 1 übernahm Johann Korff von der derzeitigen Küsterin Greta von Imhausen ein der Küsterei gehöriges Grundstück „up der overtuschenbach“ mit der Verpflichtung „zo sent mertyns misse eyn punt olichk in de custerie“ zu liefern und setzte zum Unterpfande ein angrenzendes Stück Land (Ebd. Urkk. Nr. 38). 1570 verpachtete das Kloster Wilhelm Leiendecker auf 18 Jahre ein Stück Land in der Tuschenbach (Inv. Bl. 4) und verkaufte 1578 dem Junker von Gerressen einen Morgen hinter dessen Haus für 28 Taler (Ebd.). Laut Beutzettel vom 5. Februar 1571 vertauschte die Aebtissin Margareta von Driesch mit Johannes von Gerressen, genannt der Junker, gegen den „Orth Hoffe“ und 21 Roden Erffs, letztere „gelegen auff dem Buchei in vorg. Junckeren Garten“ 3 Viertel Land „in der Tuschenburg oven an der Ehrw. Frawen und Con- ventz Landt“ (St. A. D. H. Urkk. Nr. 41).

Neuenhof
— Hier besaß die Abtei einen eigentlichen Hof (curia). Der Name deutet darauf hin, daß er erst später angelegt wurde. Durch letztwillige Verfügung vom 16. November 1356 vermachte die schon mehrfach erwähnte Agnes von Herchen 5 Morgen Ackerland, die neben dem Neuhof lagen, dem Kloster nach ihrem Tode zu freiem Eigentum (Ebd. Urkk. Nr. 28). 1520 verpachtete die Aebtissin den Hof auf 12 Jahre (Inv. Bl. 2). Vom Jahre 1527 wird betreffs des Neuhofes ein Gewinnzettel im Inventar (Bl. 3) und von 1540 ein Lehnzettel aufgezählt (Bl. 4). 1581 standen nach derselben Quelle (Bl. 11) auf dem Neuenhof: 16 Stück Rindvieh, 1 Mastkuh, 12 Schafe, 2 Ziegen, 9 fette Schweine und 11 Ferkel. Eine Scheune war voll rauher Frucht (Hafer usw.).

Richardshohn
— Auch auf dem Richertzhaen nannte das Kloster ein eigentliches Hofgut sein Eigen. Auf St. Georgsabend, 22. April 1361 überschrieb Paza von Halle dem Konvente von Herchen ihren Hof zu Ryghartzhane (Sch. Urk. Nr. 3). 1373 Juni 16 erhielt das Kloster von Gertrud von Eitorf einen Busch „up dem richartzhayn“ (St. A. D. H. Urkk. Nr. 35). 1561 wurde der Hof auf 14 Jahre an Franz von Müllenacker verleimt (Inv. BL 4), und 1581 werden 5 Malter Korn als seine Einkünfte von der Aebtissin Margareta von Driesch angegeben (Verzeichnis).

Riefrath (Ober-, Nieder-)
— Heinrich von Riferoyd bekennt durch Urkunde vom 28. Juni 1335, daß die Aebtissin und der Konvent von Herchen ihm ihren zu Riefrath liegenden Hof (curia) mit 5 Morgen Ackerland und 1 Wiese gegen einen Pachtzins von 2 Malter Hafer verlohnten so, wie sein verstorbener Onkel Heinrich diesen Hof inne gehabt. Die 2 Malter Hafer müssen auf Remigius (1. Oktober) im Klosterhofe (curia) zu Herchen eingeliefert werden; als Unterpfand stand eine an die vorige anstoßende Wiese (Ebd. Urkk. Nr. 19). Wie es scheint, veräußerte das Kloster später seinen Riefrather Besitz; denn in den vorliegenden Urkunden und Akten wird seiner keine Erwähnung mehr getan.

Stromberg
— Am 9. März 1250 schenkte die Gräfin Mechtilde von Sayn den Nonnen von Herchen von ihren Wäldern in der Mark Stroinberg 2 Teile, die „Sundringen“ benannt wurden, von welchen der eine an der Sieg auf Stromberg zu, der andere gegen Leuscheid zu sich erstreckte. Außerdem übertrug die Gräfin den Klosterfrauen in derselben Mark eine Holzgewalt (potestas). Dafür waren die Nonnen gehalten, als Zins jährlich aum Martini 2 Solidi Kölner Währung in den gräflichen Hof zu Benzinghausen (Benzinchusen) zu entrichten (Ebd. Urkk. Nr. 1). Nach dem Reg. hatte Erkynbert van Erkynbert van Stroymbert einen Zins von 2 Mark dem Konvent „van eynem huyse gelegen by unsern hove van wegen Fyen van Merrinberch“ zu zahlen.

Uebersehn
— Tillmann Wüste von Herchen und seine Frau Mechthilde verkaufen gegen eine bestimmte Geldsumme am 11. November 1381 der Aebtissin Grete von Heyden „sees punt luternus oylichk erflicher Gulden“, die auf den ersten Fastensonntag zu liefern waren, und stellen als Pfand ihren Hof zu Overseen (gegenüber Rorichs Hofe) und einen halben Morgen Acker in dem Winkel (Ebd. Urkk. Nr. 36). Von Heinrich von Hoppengarten bezog der Konvent jährlich 30 s. und die Küsterei von demselben 6 s.; ebenso zahlte Johann von Over- seyn jährlich dem Konvente 2 Mark (Reg.). Im Inventar (Bl. 3) sind aus dem Jahre 1547 ein Gewinnzettel für Peter von Oversehen und von 1560 ein Lehnzettel, den dortigen Hof betreffend, verzeichnet (Bl. 6).

In Eitorf.

Reynard von Myle Kommandeur des deutschen Hauses zu Breitbach verkauft dem Kloster Herchingen den Hof zu Eitorf (in s. Thomays avende) 


Alzenbach

— Hier nannte das Kloster ein kleines Erbe (Erffgan) sein Eigen. Von einer Mühle bezog der Konvent jährlich 6 Albus und 3 Pfennige, letztere wegen der Klosterfrauen in Vilich; die Begine von Alzenbach gab V2 Malter (Reg.). Ueber 2 Parzellen Weingartens ist im Inventar (Bl. 3) ein Gewinnzettel für Johann von Alzenbach notiert und (Bl. 7) vom Jahre 1577 ein Lehnsvertrag, auf 12 Jahre lautend. Nach dem Verzeichnis warf das Erffgen jährlich 4 Malter Korn ab.

Eitorf
— An diesem Orte besaßen die Herchener Nonnen einen ihrer größeren Höfe, der aus mehreren zusammengeschlagen wurde.

Forst
— Ueber die Herchener Güter in Vorst ist nichts Näheres bekannt. 1577 wurden sie gemeinschaftlich mit jenen in dem nahe liegenden Alzenbach auf 12 Jahre in Pacht gegeben (Inv. Bl. 7).

In Geistingen

Blankenberg
— Die klösterlichen Liegenschaften scheinen auch an diesem Orte nur gering gewesen zu sein. Ueber etliche Güter lag dem Notar von der Borgh ein Gewinnzettel aus dem Jahre 1546 vor, ebenso war auch ein Lehnsvertrag zwischen dem Kloster und Konrad von Blankenberg vorhanden


Hennef
— In Verbindung mit Geistingen wurde Hennef schon genannt. Hier wie dort erhielt das Kloster im Jahre 1270 durch die Freigebigkeit des Ritters Ludwig von Geistingen und dessen Familie ein ahnsehnliches Geschenk in liegenden Gütern, deren ruhigen Besitz die Witwe des Ritters Ludwig,

Rott
— Welcher Art die Güter in Royde gewesen sind, läßt sich nur auf Grund zweier Eintragungen im Register einigermaßen erkennen und feststellen.

In Grau-Rheindorf

Bonn
— Am 16. März 1327 hatte der uns schon bekannte Bonner Kanonikus Johannes, genannt von Prys, den Klosterfrauen 4 Morgen guten Ackerlandes zu Geistingen zum Geschenke gemacht

Bonn-Grau-Rheindorf
— Nicht lange nach seiner Gründung faßte Herchen in Grau-Rheindorf, wo bekanntlich ein Zisterzienserinnenkloster ebenfalls unter der Paternität von Heisterbach bestand, festen Fuß. Im Verlaufe der Zeit entwikkelte sich der Besitz zu einem schönen Gute, das sich aus Haus und Hof (curtis, curia), Weinbergen, Aeckern, Wiesen, Büschen usw. zusammensetzte. Zum ersten Male begegnet uns das Kloster Herchen in Grau-Rheindorf im Jahre 1256

Bonn-Poppelsdorf
— Nach dem Register bezog Herchen zu Publinstorp eine Rente von 3 Albus. Weiteres ist nicht bekannt.

Godesberg-Plittersdorf
— Am 13. Januar 1334 entlehnt Rutger Kayse von Plittersdorf von der Aebtissin und dem Konvent in Herchen einen halben Morgen Weingarten zu Bliterstorp, genannt „der wingart boyven der bag“, und was Greta von Siegburg zu Eigen hatte.

Keldenich
— Wie aus einer Urkunde vom 11. Oktober 1269 hervorgeht, besaßen die Herchener Klosterfrauen bei Keldenigh zu dieser Zeit einen Hof (curtis), zu welchem sie im Jahre 1320 von Arnold, gen. Marfinckel von Dorne, und dessen Frau Berta einige Ländereien durch Tausch hinzuerwerben (Ebd. Urkk. Nr. 8). Wie lange dieser Hof im Besitze des Klosters verblieb, ist unbekannt; im Verzeichnis findet er sich nicht mehr vor und auch in den übrigen Urkunden und Akten wird er nicht erwähnt.

Wesseling
— Am 11. Oktober 1269 entlehnen die Aeb tissin Sophia und der Konvent von Herchen von dem Deutschordenshause St. Katharinen zu Köln Aecker und Güter „in cam- po Overweselicke“, wofür sie jährlich den Deutschherren auf Remigius drei Malter Weizen ins Haus nach Köln zu liefern hatten. Zur größeren Sicherheit setzten die Nonnen ihnen den vorerwähnten Hof zu Keldenich als Pfand. Ob sie bei dem Tausche mit den Eheleuten Arnold und Berta auch in Wesseling Ländereien übernahmen oder abgegeben haben, ist aus der et­was unklaren Fassung der Urkunde (Nr. 8) nicht genau ersichtlich.

Heddesdorf
— Nach Ausweis des urkundlichen Materials war Heddesdorf der einzige Ort dieser Gegend, wo Herchen begütert war. Albero und Beatrix, seine Schwester, hatten dem Kloster Güter, wahrscheinlich Weingärten bei Hedinstorf vermacht, und am 12. Mai 1335 verlehnen die Aebtissin Sophia und der Konvent dieselben einem Verwandten der beiden Schenker, dem Priester Wirikus, gegen eine jährliche Weinrente.

Köln
— Wie Heddesdor
f im Süden, so scheint Köln in Norden am Rhein die äußerste Grenze für den Herchener Besitz gewesen zu sein1). Auch über den hiesigen verlautet gar wenig. Wir wissen nur, daß am 14. Juli 1294 die Aebtissin uni der Konvent von Herchen zugunsten der Kölner Bürger Cunemann vom Buttermarkt und dessen Frau Margareta.

Küdinghoven

Königswinter

— „In parochia ville de Winterin schenkte die Burggräfin Agnes von Wolkenburg mit Zustimmung ihres Gemahls Ludwig von Wolkenburg

Limperich
— Paza von Halle überließ am 17. April 1359 ihrem früheren Diener, dem Konversen Tilmann, auch 3 Viertel Land „bynadin Lympurch by Sibodin lande van Royls- torp“, die nach seinem Ableben an den Herchener Konvent übergingen (St. A. D. H. Urkk. Nr. 30).

Oberkassel
— Zu Kassel war dem Kloster eine jährliche Weinrente von 1 Ohm fällig (Inv. Bl. 9); weiteres ist unbekannt.

Ramersdorf
— Hier besaßen die Nonnen Haus und Hof. die sie. wie es scheint, durch Kauf erwarben (Inv. BI. 9). In einer Urkunde vom 22. November 1356

Schwarz - Rheindorf Vilich

Borscheidt

Manroth
 
geriet das Gut im 15. Jahrhundert in fremde Hände, nämlich in die der von Widderstein (Wiederstein). Abt Friedrich von Marienstatt verwandte sich als Visitator und Vaterabt im Interesse des ihm anvertrauten Klosters bei dem Grafen Gerhard II. von Sayn, um Herchen wieder zu seinem alten Rechte zu verhelfen. Am 14. November 1469 forderte infolgedessen der Graf beide Parteien auf, binnen 14 Tagen die urkundliche Begründung ihrer Rechtsansprüche auf der Hachenburg einzureichen. Johann von Widderstein machte geltend, daß der Hof in friedlichem Besitze seiner Vorfahren (aldern) gewesen, dann wegen finanzieller Schwierigkeiten der Familie versetzt, aber von seinem Vater Konrad um 43 Gulden wieder eingelöst worden sei. Nach Prüfung der beiderseitigen Rechtsunterlagen kam der Graf zu dem erkennenden Urteilsspruche, daß der Hof rechtmäßiges Eigentum des Klosters geblieben wäre und daß dieser gegen Erlegung der 43 Gulden wieder freizugeben sei (Ebd. Urkk. Nr. 39). Einige Jahre später geriet das Kloster wegen Manroth aufs neue in Konflikt. Das Gericht von Bettgenhausen hatte sich zugunsten der edlen Junker Wilhelm und Heinrich Rytz- kop ausgesprochen, was aber wohl kaum mit dem Rechtsempfinden übereinstimmte; denn der Dekan der Marienkirche, Dr. Johannes Bochern, forderte am 21. Februar 1477 die betreffenden Pfarrer auf, die Exkommunikationssentenz, welcher die Gerichtsherren verfallen waren, öffentlich zu verkündigen. Der Offizial Wilhelm von Birnbach und der Pfarrer Johannes von Schöneberg sowie der von Wambach Johannes Hollen kamen dieser Aufforderung nach, wodurch der Konflikt jedenfalls bald aus der Welt geschafft wurde (Ebd. Urkk. Nr. 40). Im Inventar wird (Bl. 5) noch ein Revers, diesen Hof belangend, erwähnt (16? H.).

Mehren

Schöneberg

Seifen

Wahlrod

Neuhonrath

Prackenpohl

Honrath

Schiefelbusch

Stieldorf - Bockerodt

Ungarten Hennef
Der Abt Johannes von Heisterbach und die Aebtissin Margareta von Herchen sowie ihre Konvente einigten sich dahin, daß in Zukunft die Abtei Heisterbach dem Kloster Herchen jährlich 9 Kaufmannsgulden, zu 20 Albus berechnet.

Ettenhain

Etzbach

Rheindahlen

Richtershausen

Schonbach
Ein Rentbrief (2 Siegel) über Malter Korn auf dem Hof zu Schonbach, Datum 1370, ist ebenda angeführt.

Aus dem Register wäre noch nachzutragen:

„Item Tilman Smacher 25 pennynck, ind der penninck sal eynen 5 heller gerechent werden.

Item 2 siberger malder korns van wegen her Johans van Sayle.

Item 1 siberger malder korns van wegen her Goebels van Aldenkirchen.

Item 2 malder korns van wegen her Aylbert pastoir van Haymme.

Item 1 malder korns van wegen Hertwyn van Syberch.

Item 2 malder korns van wegen Tilmans ind syner huys- frauwen

Quellenverzeichnis