Die Mühlen in unserer Heimat

update: 14.05.2024

Foto: Mühlrad in Altwindeck




Zeichnung: Mühlen in unserer Heimat

 

Mercatorkarte von 1575 mit der Engbachmühle und der Pulvermühle



Einleitung:
Aus Wildgras entsteht Getreide, vom Reibestein zum Mahlstein,
schon sehr früh entdeckten Menschen in allen Kontinenten Methoden, Mehl und Getreideschrot herzustellen. Sie lernten, dass sie zwischen zwei Steinen die harten Samen und Getreidekörner zerstoßen und zerreiben konnten. Auf diese Weise bearbeitet, wurden die Körnerfrüchte bekömmlicher, und sie waren erst jetzt in vollem Umfang für die menschliche Nahrung geeignt. Eine Feldbegehung im Jahr 2000 brachte als Zufallsfund bei Troisdorf-Spich zwei Mahlsteine aus der Zeit 4000-3500 v. Chr. zu Tage. Der Bodenfund ist im Rheinischen Landesmuseum in Bonn aufbewahrt.

Im Gebiet zwischen Wupper und Sieg hat es eimal mehr als tausend Mühlen gegeben, man kann ohne Übertreibung sagen " Im Land der tausend Mühlen".
Die Zahl der Wassermühlen war noch wesentlich größer. Die extreme Zertalung des Bergischen Landes und seine hohen Niederschlagsmengen haben schon früh dafür gesorgt, dass die Wasserkraft reichlich genutzt wurde.
Mit einem  ersten Mühlengesetz 1957 und einem zweiten 1962, sowie eine Mühlenstrukturgesetz, 1971 schrieb der Bonner Gesetzgeber Prämie aus für Müller, die ihre Mühlen stilllegten. 1959 wurden in  der BRD noch 14.500 Mühlen gezählt. 25 Jahre später waren es noch 3.010, mit einem Marktanteil von 5 %. die anderen 95 Prozent hatten 590 Grossmühlen  an sich gebracht. Bei den Hammerwerken, Schleifkotten und vielen anderen Wasserkraftanlagen war kein solches Gesetz erforderlich, sie wurden vom Gesetz der wachstumsorientierten Marktwirtschaft hinweggefegt. Hätte man wenigstes die stillgelegten Mühlen zur Stromerzeugug umgerüstet. Selbst unter den Augen des Denkmalschutzes wurden einige der besterhaltensten Mühlen demontiert.  

Das alte Mühlenrecht, von Bannmühlen und Mühlenzwang, nach altem deutschen Recht durfte jeder auf seinem eigenen Grund und Boden Mühlen errichten. Bis zum 10. Jahrhundert gehörten die Gewässer meistens den Kleinbauern der Markgenossenschaften, die mit ihrem Besitz an diese grenzten. Jeder Grundeigentümer konnte eine Mühle bauen und so sein eigener Mühler sein. Da dies aber sehr kostspielig war, konnte das Recht nur von weltlichen und kirchlichen Obrigkeiten wahrgenommen werden. Für die großen Flüsse bestand dagegen schon früher das Stromregal des Reiches, es wurde im Laufe der Zeit auf alle Wasserläufe ausgeweitet. Ab dem 10. Jahrh. verschwand auch der selbstständige Kleinbesitz der Markgenossenschaften, und an seine Stelle trat der Großgrundbesitz der Grundherren, in deren Abhängigkeit sich die Bauern begaben. Die gesamte ländliche Bevölkerung befand sich nun in wirtschaftlicher und persönlicher Abhängigkeit von adeligen und kirchlichem Grundbesitz. Das Mühlenrecht des Landesherrn, frühe Mühlengesetze - Bannmühlen, 1158 verfügte Kaiser Friedrich 1. Barbarossa das Mühlregal und das Mühlsteinregal, nur der Landesherr hatte das Recht, den Bau von Mühlen zu gestatten, es entstand die Mühlenhoheit, der Platz an dem eine mit einem Mühlenrecht ausgestattete Mühle stand, hieß molenstat.  
Wegen der Einkommensgarantie durch den Mühlenbann hieß es im Mittelalter von den Mühlen: "..ist gar ein geruhiger und feiner nutz". Um das zu garantieren, überwachte der Müller die Einhaltung des Mühlenbanns genauestens. Ließ ein dem Mühlenzwang unterliegender Mahlgast außerhalb des Bannes mahlen, so hatte er den Bann gekränkt. Die Strafen für den Verstoß waren in der Regel sehr hart. Das gesamte Mahlgut fiel an die Bannmühle, Fuhrwerk und Zug- und Tragtiere konnte der Besitzer der Bannmühle beanspruchen. Das Ganze eskalierte, als am 7. April 1614 die Knechte des Arnold von Rotscheroth mit einer Fuhre Mehl aus der Ottersbacher Mühle zurückkehrten. Sie hatten neben ihrem eigenen auch das Getreide der bannpflichtigen Bauern aus der Nachbarschaft zur Ottersbacher Mühle gebracht. Die Fuhrknechte und die beschlagnahmte Fracht samt den zwei Pferden und dem Wagen wurden zum Kellner Johann Wirtz nach Schloss Herrenbröl geschafft, wozu auch die Brölermühle gehörte.


 

Wassermühlen,
 wurden von den Römern nach Germanien gebracht. Mit dem Rückzug der Römer an Rhein und Mosel drangen die Franken vor, und zerstörten zunächst alles Dagelassene der Römer. So kam es, dass die Kirche, vor allem die Klöster, das technische Wissen der Römer weiter gaben. Seit dem 12. Jahrh. trifft man im mittelalterlichen Deutschen Reich  auf oberschlächtige Wasserräder. In den Klöstern wurde mit Arbeitsmaschinen experimentiert. Die Klöster waren Wirtschaftszentralen. Im Hochmittelalter tritt dann die Wassermühle ihren Siegeszug an. z.B. mit Walkmühlen, Eisenhämmern, Papiermühlen, Sägemühlen u.a. Aufgrund des hohen Wertes , den die Mühlen für die Allgemeinheit erlangten, entstand für sie ein besonderer Rechtsschutz, der sogenannte Mühlenfrieden. Sie führten das Recht des Mühlenbauen und des Mahlzwanges ein. Damit schlossen sie jegliche Konkurrenz aus und sicherten sich eine gute Auslastung der Mühle. Das Mühlenrecht ist ein Verbietungsrecht.

Spannteiche, da es in Mitteleuropa im Laufe des Jahres zu Teil erhebliche Schwankungen in der Wasserführung der Flüsse und Bäche gab, sah man sich schon früh gezwungen, eine Art Vorratshaltung zu betreiben, indem man einen Stauteich (Spannteich) anlegte. Denn dann bestand auch die Möglichkeit, mit voller Kraft zu arbeiten und mehr Wasser zu verbrauchen, als der Bach führte. Einige Mühlen hatten sogar mehrere Teiche hinteranander. Die Spannteiche werden oft "Klause" oder "Klus" genannt (von absperren).

An Wasserrädern kommen Unterschlächtige Mittel-, Rückenschlächtige oder Oberschlächtige Wasserräder zum Einsatz und später die Turbinen.




Bei den Mühlwerken und Getrieben kamen verschiedene mechanische Einrichtungen, je nach Arbeit und Tätigkeit zum Einsatz, in den folgenden Kategorien:
a) Zerreiben und Zerreißen,
b) Zerstoßen, Zerstampfen und Zerschlagen, (Pochmühlen),
c) Klopfen, Kneten, Walke und Pressen, (Papiermühlen),
d) Hämmern und Schmieden,
e) Sägen und Schleifen,
f) Bewegen, Rühren, Pumpen,
g) Schleifen und Polieren,
h) Drehen und Bohren.

 

Getreidemühlen,
bei den Getreidemühlen kommt es auf die Vorbehandlung des Getreides an, durch Grobreinigung bzw. Windfegung oder durch Magnete und Bürsten, Poliermaschinen oder Schälmaschinen.

Der Mahlvorgang dient dazu mit verschieden Werkzeugen aus kleien Stücken Pulver entstehen zu lassen.
Als Mahlsteine dienen dazu der untere Stein (Bodenstein) ud der obere Stein (Oberstein), der als sogenannter Läufer gedreht wird. 

Werkstoffe für die Mahlsteine waren außerdem: Gelber Prill, blauer Prill, Jourre (blauer Presle), gelber Presle,  Crawinkler, Holländer, Melzer, Sandsteine deutscher Herkunft, Kompressionssteine, oder Quarz für Futterschroten.  
Im 19. Jahrh. begannen die Walzenmühlen, die funktionierten wie die alte Hand-Kaffeemühle, Die Walzen können aus verschiedenen Materialien sei. Zum Mahlen von Mehl nimmt man vorzugsweise Hartgussstahl, zum Auflösen von Grieß und Dunst sind Porzellan oder Grünsteinwalze besser geeignet.

Die Mahlverfahren unterscheiden sich:
a) Schrot (sehr grob gemahlen),
b) Grieß (fein geschrotet),
c) Dunst (Feingrieß),
d Mehl (sehr fein gemahlen). 



Ölmühlen,
im Bergischen Land gab es besonders viele Ölmühlen. Im Laufe der Zeit ist so ziemlich alles, was ölhaltig ist, in Ölmühlen verarbeitet (zu Öl geschlagen) worden. Namen wie Ölschläger oder Olligschläger erinnern an die Zeit des Ölmüllers und seiner Olligsmüll.
Neben Getreide wurden eine ganze Menge Ölsaaten angebaut, vor allem Raps und Flachs, daneben auch viel Hanf, aber auch Sonnenblumenkerne, Nüsse und Bucheckern lassen sich zu Öl verarbeiten.


Knochenmühlen,
im 19 Jahrh. gab es einen regelrechten Boom auf die Knochenmühlen, da die über viele Jahrhunderte übliche Dreifelderwirtschaft, zur Bodenregenerierung aufgegeben wurde, um  ab 1810 die brachliegenden Flächen mit Düngemitteln zu bestellen. Eine sehr wichtige Rolle als Düngemittel spielte von Anfang an das Knochenmehl. Die Knochen wurden im weitem Umfeld gesammelt.Erst ab 1900 wurde das Knochenmehl durch Thomasmehl verdrängt, und dies bald darauf von Kunstdüngern. Damit neigte sich die Ära der Knochenmühlen ihrem Ende zu.

 

Pulvermühlen,
schon bald nach Erfindung des Schwarzpulvers tauchten die ersten Pulvermühlen auf. In den Pulvermühlen wurden die Bestandteile von Schieß- und Sprengpulver kleingemahlen, miteinander vermischt und gelagert. Neben der Wasserkraftboten die bergischen Täler den Pulvermachern auch Holz, das als Holzkohle einen Hauptbestandteil des Pulvers bildet. Für Schießpulver bevorzugte man Faulbaumholz, das man häufig in der Nähe der Pulvermühlen findet. Das Ende der Pulvermühlen kam plötzlich 1918/19, als es Deutschland im Versailles Vertrag verboten wurde, Pulver herzustellen. Die wesentliche Einrichtung der Pulvermühlen bestand zunächs aus Stößeln (wie Öl oder Knochenmühlen), die das Mahlgut zerstießen, später ging man aber fast überall zu Kollergängen und Mahlsteinen über, die das Mahlgut zerrieben. Es entstand viel Staub, der leicht entzündlich war. 



Mühlen in unserer Heimat
Anm: Heinrich Joesten, der letzte Amtmann von Windeck berichtet in einer statistischen Erhebung von Anno 1792 für das Herzogtum Berg: 
18 Stabeisen Hämmer, 13 Papiermühlen, 18 Pulvermühlen, 11 Tabakmühlen, 57 Stahlkotten, 8 Amboshämmer, 40 Rohstahlhämmer, 9 Sensenhämmer, 163 Schleifkotten, 7 Eisenhütten, 4 Bleihütten,  6 Kupferhütten, 4 Kupferhämmer, 35 Lohmühlen, 72 Ölmühlen, 20 Walckmühlen, 6 Farbmühlen, die ergeben jährlich ca. 255.334 rtl.
Anno 1556 berichtet das Kloster Merten von einem Kellner Johann von Dattefelt (Dattenfeld), Müller des Klosters.

 

Mühlen in Windeck:

Schleifkotten und Getreidemühle in Übersetzig ,
von dieser schönen Mühle ist noch fast alles erhalten. Sie war die Dorfmühle des Ortes Übersetzig, der vor allem durch das große, quer durch die Sieg verlaufene Wehr geürägt ist, das für diese Mühle errichtet wurde. Es ist noch ein unterschächtiges Wasserrad vorhanden, das vor einigen Jahren rekonstruiert worden ist, allerdings nur als kleine Attrappe, die dem ursprünglichen Original in keiner Weise gerecht wird.
  

 

Foto: Alter Schleifkotten (1898) bei Übersetzig
 
Foto: Fährmann an der Übersetziger Mühle
 
Zeichnung: Wassermühle in Übersetzig
 
Zeichnung der 2 Wassermühlen in Übersetzig
 
 
 
Göpel Mühle in Altwindeck,
im Heimatmuseum Altwindeck steht eine mühlentechnische Rarität, die hier nicht übergangen werden darf: eine Ross- bzw. Göpelmühle in einer Scheune. Ein großes Kronrad wird durch ein Pferd, bzw. durch Ochsen angetrieben und greift mit seinen Holzkämmen in das Hohltrieb einer stehenden Welle, die wiederum in das Ritzel eines Mahlganges auf dem Mahlboden eingreift. Die 120 cm Steine laufen mit einer Geschwindigkeit von 120 U/sec. Fast die gesamte Getriebe-Einrichtung sowie alle Zähne und Kämme bestehen aus Holz. Diese hochinteressante Anlage, die aus dem nahen Herchen stammt, glänzt nicht nur durch ihre Kuriosität, sondern auch durch ihren guten Erhaltungsgrad. Die stehende Welle treibt mittels Hohlstock-Triebes, das als "Kläpper" dient, eine Sichtmaschine, die auch eine Kuriosität bildet. Sie ist das Gehäuse eines altertümlichen Beutelwerks aus der Irsermühle. Es wird jedoch kein Beuteltuch mehr geschüttelt, sondern ein Drahtsieb, das Mehl und Kleine trennt. Da es kaum noch Pferde gibt, die den Dienst in einem Göpelwerk kennen, und gewohnt sind und außerdem das Klappern der Sichtmaschine ertragen können, kann die Anlage auch elektrisch angetrieben werden. Der zuständige Müller ist Herr Alois Schneider aus der Irsermühle.
 
Foto: Göpel Mühle in Altwindeck
 
 
 

Schleifmühle in Stromberg, seit 1676  ( Bericht von Stefan Scheffels),
namensgebend für das Gewässer war eine Mühle, dessen damaliger Standort heute nicht mehr eindeutig auszumachen ist. Die Schummerungskarte weist im unteren Bachlauf jedoch einige Vertiefungen und langgezogene Senken auf, die die Funktion eines Mühlengrabens hätten erfüllen können.

Auf der Tranchot-Karte sowie der Preußischen Uraufnahme, die zusammen den Zeitraum von 1801 bis 1850 abdecken, befindet sich, im Gegensatz zur Herchener Mühle, kein Eintrag, was auf einen früheren Betriebszeitraum schließen läßt.

Ein Flurstück im Bereich der Mündung trägt auf der Deutschen Grundkarte den Namen „In der Schleif-mühle“.

Der Zweck dieser Mühlenart war das Schleifen bzw. Schärfen von Waffen und Werkzeugen aber auch das Sägen und Polieren von Naturstein. Dazu wurde ein Mühlrad durch einen gestauten Wasserlauf angetrieben, dessen Bewegungsenergie über ein simples Getriebe an einen Schleifstein oder eine Sägevorrichtung weitergegeben wurde.

Ähnlich wie die oben erwähnte Mühle zwischen Herchen und Röcklingen, hätte sich eine hiesige Schleifmühle ebenfalls gegenüber des nahegelegenen Ortes und fernab einer größeren Siedlung befunden.

Der unlängst verstorbene Heimatforscher Hans Deutsch konnte aus alten Dokumenten jedoch das Vorhandensein einer Lohmühle, welche seit 1676 in Betrieb genommen wurde, nachweisen. Ab dem Jahr 1717 sollte eine weitere Ölmühle an das Gebäude angeschlossen werden, für diese der Müller Peter Lohe eine Genehmigung beantragte. In seinem Buch „Eitorfer Mühlen – Neunhundert Jahre Mühlengeschichte im Herzogtum Berg“ verortet Deutsch das Gebäude in den Bereich eines Weges, der den Mühlenbach überquert und von Rodder kommend auf die Höhenlagen der Leuscheid führt. 

Vermuteter Standort der Mühle, (Karte aus dem Buch von Hans Deutsch)
 

Das Mühlenbachtal ist in wenigen Minuten fußläufig vom Ringwallparkplatz aus zu erreichen.

Nach dem Betreten des Waldes und dem unmittelbar darauf folgenden Überqueren des Kesselbaches, führt ein Abzweig des Hauptweges talabwärts in Richtung Sieg.

Auf der anderen Seite des Kesselbaches lassen sich hier die verfallenen Ruinen der zum Campingplatz gehörenden Gebäude auffinden . 

Der beidseitig der Sieg verlaufende Campingplatz erstreckte sich auf dieser Siegseite fast bis zu der an die Wiesen anschließende steile Felswand. Einige Relikte, wie Betonfundamente oder die Restbestände eines  Kinderspielplatzes sind bis zum heutigen Tag vorhanden geblieben.

Neben der Mündung des Kesselbachtals führte eine Furt durch die Sieg. Nach dem Übersetzen aus Stromberg kommend, verlief der Weg vor dem Jahr 1800 bergauf über die rechtsseitig abgehenden Hohlwege, die sich im Laufe jahrhunderterlanger Nutzung tief in Erde eingegraben haben.

Die Tranchot-Karte zeigt den damaligen Verlauf dieses Wegenetzes.  Beginn des Hohlweges.
 
 
 
Göpel Mühle auf dem Ottohof 1866,
eine Göpel- oder Roßmühle war dagegen in hiesiger Gegend eine Seltenheit. Im Jahre 1866 war eine solche auf dem Otto-Hof bei Herchen in Betrieb. Von dort wanderte sie nach Engelsbruch, wo sei 1988/89 von dem Förderer und Freundeskreis des Heimatmuseums zu Altwindeck abgebrochen wurde, um sie am Museum wieder neu aufzurichten. Diese Mühlen waren in der Landschaft nicht zu erkennen, da sie von einer gewöhnlichen Scheune nicht zu unterscheiden, ähnlich einem früheren Karussell wurden sie von Pferden oder Ochsen angetrieben.
 
 
 
Die Knochenmühle im Rosbachtal,
stand unterhalb der Bachmühle im Rosbachtal. Ihr Besitzer Christian Stöver war unter dem Spitznamen „Elektrescher Chrestian“ weithin bekannt, da er nach Aufgabe seiner Knochenmühle einen Dynamo betrieb und die Lungenheilstätte sowie den Ort Rosbach so recht und schlecht mit Strom versorgte.
 
 
 
Pulvermühle im Elisenthal bei Windeck
 

Foto: Pulvermühle im Elisenthal

 
 
 
Kaltbachmühle bei Hoppengarten, Gesteinsmühle, Getreidemühle.
Die Familie Etzbach hatte das Mutungsrecht über die Kaltbachmühle
Foto: Kaltbachmühle
 
 
 
Ackerermühle in Wilberhofen, Getreidemühle, 
gelegen am Rosseler Bach, diese Mühle war für den Bereich Rossel und Wilberhofen zuständig. Sie lag kurz vor der Mündung des Rosseler Baches in die Sieg. In der Topografischen Karte von 1896 ist sie noch eingezeichnet.
Im Adreßbuch von 1911 ist Peter Groß als Mühlenbesitzer eingetragen.
 
 
 
Engbachmühle in Wilberhofen, Getreidemühle,
Nahe bei Dattenfeld mündet der aus dem Nutscheid kommende Engbach in die Sieg und betrieb kurz vor der Mündung die versteckt im Tal liegende Engbachmühle, die für Dattenfeld eine wichtige Funktion hatte. Sie soll noch nach 1950 gemahlen haben. Im Adreßbch von 1885-88 wird H. Schopp als Besitzer genannt. 
Foto: Engbachmühle
 
 
 
 
Walk- und Ölmühlen Herchener Mühle Richartshohn,
die älteste "Walck Moehl" (1581) gehörte dem Kloster Herchen: diese Filzmühle diente dem Lockern der Gewebefäden. Die Kirchedort beklagte (1581), daß aus dem "mullenhandwerk wenich nutz und geringe renten" fließe; der Kloster- "moilner Mant" bekam (1468)  eine Entlohnung von 6 Marc, ihm unterstellt war wohl auch die Badestube in der Mühle!
 
 
 
Dahlhausener Mühle, Getreidemühle, Feldmühle der Fa. Feld,
Antrieb mit Elektromotor, Hier konnte jeder Bauer sein Getreide selber mahlen, diese wurden erst in den 20 oder 30 er Jahren gebaut.
Foto: Dahlhausener Mühle
 
 
 
 Obere Bachmühle bei Rosbach, Getreidemühle,
hier stehen noch Gebäude und Wasseranlage. Die Mühle muss zuletzt eine Turbine bekommen haben. die sich offenbar noch im Wohnhaus befindet, wie man am Einlauf erkennen kann. 1850 erfahren wir, dass sie einem Jung gehörte, der in diesem Jahr die Vierbuchermühle kaufte. Im Adreßbuch von 1911, wird als Besitzerin angegebn "Wwe. Heinrich Jung, Müllerin, Wirtin und Ackerin".  Untere Bachmühle, Von dieser Mühle ist weder etwas zu sehen, sie muss wohl schon länger fort sein.
 
 
 
Wirths- oder Pochermühle bei Rosbach, Knochenmühle, die ehemalige "Wirthsmühle",  die spätere Pochemühle um 1927/28. 1843 kaufte August Wirths aus Rosbach das von den Herren Rompe und Scheibler (Besitzer der Silberhardt) 1825 erbaute Pochwerk und verwandelte es in eine Mal oder Lohmühle. Später erwarb diese Mühle Wilhelm Krämer, der im Volksmund "d´r Poche-Wellem genannt wurde. Er (mit Papiere) und sein Sohn Karl betrieben aber in der Hauptsache mit der Wasserkraft des Gierzhagener Baches (1575 Mittelbach) genannt ein Sägewerk. Im Vordergrund sein Sohn Wilhelm, der ein bekannter Tanzlehrer und Feuerwehrhauptmann war. V das Wohnhauson diesen Gebäuden steht heute nur noch das Wohnhaus, wo 1889 Anton Kammerich, der Eigentümer des Eisenwerkes in Schladern wohnte.
Poche- oder Wirthsmühle in Rosbach
 
Poche Karl aus Rosbach
 
 
 
 Maueler Mühle, auch Etzbachs Mill, Getreidemühle.
Foto: Burg Mauel
 
 
 
Vierbuchermühle bei Rosbach, Getreidemühle,
Gewässer Schnörringer Bach, Sie wird 1576 im Homburger Mühlenverzeichnis erwähnt "Mühle zu Birbicher", war aber offenbar schon vorher da. Über ihre Geschichte ist weniger bekannt. 1850 wurde sie verkauft an Jung aus Bachmühle. Das heutige Wohnhaus stammt von 1858. 1945 wurde bei Umbauten das Mühlengebäude abgerissen. Vor der Gaststätte, die heute im Wohnhaus ist, stehen Mühlsteine, von denen einer die Inschrift "CB 1873" trägt. 
Foto: Mühlrad der Vierbuchermühle
 
 
 
Die Mühlen bei Eitorf: 
 
Ottersbacher Mühle bei Eitorf in Niederottersbach, Getreidemühle, gelegen am Köttinger Bach
Altes Foto der Ottersbacher Mühle um 1919 mit Mühlenteich
 
Müller Hochzeit von Philipp Schiefen und Ehefrau Katharina in Niederottersbach
 

Im Jahre 1884 (1882 ?)  kaufte Matthias Christian Schiefen die Halfter und ein halbes Jahr später die Ottersbacher Mühle. Er führte die Unkelmühle wie bisher als Pachtmühle weiter und wohnte auch wie bisher mit seiner Familie in der integrierten Wohnung dieser Mühle. Als Matthias Christian Schiefen Anfang der 1890 er Jahre starb, erbte seine Frau Katharina die Mühlen. Sein gerade einmal 20 Jahre alter Sohn Heinrich I. übernahm den Betrieb mit den drei Mühlen, wobei ihm bald seine Brüder Peter und Anton halfen. Katharina Schiefen erschien ab jetzt in den Gewerbesteuerakten als Besitzerin der Halfter Mühle. Wie das Einwohnerverzeichnis der Gemeinde Eitorf aus dem Jahr 1894 ausweist, wohnte auch der vierte Sohn Karl in der Mühle. Die resolute Frau betrieb die drei Mühlen mit Hilfe der Söhne bis zu ihrem Tod. Danach erbte Peter Schiefen die Ottersbacher Mühle und Heinrich Schiefen die Halter Mühle, während der unverheiratete Bruder Anton als Mühlenknecht in der Haltermühle wohnte und arbeitete. Vorbildlich regelten sie weiterhin die bewährte gemeinsame Wassernutzung des Ottersbach, indem sie den Betrieb der beiden Mühlen aufeinander abstimmten.

Die Unkelmühle pachtete Heinrich Schiefen weiter, bis sie im Jahre 1921 abgerissen wurde und dem Bau des Elektrizitätswerkes an dieser Stelle Platz machen musste.

In der Unkelmühle wurde im Jahr 1903 dem Müller Heinrich Schiefen die Tochter Gretchen geboren. Es folgten im Jahr 1905 die Tochter Anna und im Jahre 1908 sein Sohn Heinrich II. Ein Jahr später, 1909, zog die Familie in die Halfter Mühle um, anlass war das in diesem Jahr außergewöhnlich heftige Hochwasser, welches große Schäden in den Orten an der Sieg angerichtet hatte und auch die Müllerwohnung in der Unkelmühle verwüstete.
Heinrich Schiefen stellte 1910 einen Antrag an den Bürgermeister der Gemeinde Eitorf. Dieser Eingabe wurde stattgegeben und er durfte in seiner Mühle eine Tür mit Rampe in 1,20 Meter Höhe über dem Boden als Eingang zu dem Geschoss mit den Mühlsteinen bauen. Hier konnten nun die Bauern mit den Fuhrwerken anfahren und die oft zwei Zentner schweren Getreide- und Mehlsäcke ein- und ausladen.
Die Landwirtschaft war ein wichtiger Erwerbszweig der Familie Schiefen, in unmittelbarer Nähe der Mühle an der Hofseite lag ein Gebäude, in dem der Müller seine Nutztiere hielt unhd die Futtervorräte einlagerte. Da die Viehhaltung in Ölmühlen nie so rigide durch Gesetze reglementiert war wie bei bei dem Mahlmühlen, gehörte zur Mühle seit jeher eine Landwirtschaft, die jedoch klein war. 
In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg wurde in der Halfter Mühle als Nebenprodukt zum Mahlen Elektrizität erzeugt. Zu dieser Zeit wurde nur der Zentralort von dem Generator der Firma Schoeller mit Strom versorgt. Wurde Getreide gemahlen, gab es auch Strom. Gelegentlich, wenn der Wasservorrat im Mühlenteich reichte, oder der Ottersbach Hochwasser führte, wurde auch außer der Reihe Strom erzeugt, obwohl die Mühlsteine still standen.
Im Alter von 29 Jahren machte 1937 der Sohn des Müllers, der ebenfalls Heinrich hieß, die Meisterprüfung im Müllerhandwerk und übernahm danach den Betrieb von seinem Vater. Er war als Müller für seine Rechtschaffenheit bekannt. Als er 1947 aus russischer Gefangenschaft kam, übernahm er sofort wieder den Betrieb der Mühle. 

Peter Schiefen I. wurde am 14. Dez. 1876 in Alzenbach geboren. Im April 1899 heiratete er Elisabeth Ollig aus Mittelottersbach. Seine Frau Elisabeth (Ließchen) hat ihrem Mann, dem Müller Peter Schiefen I., neun Kinder geboren. Sie stammte aus einer alten Ölmüllerfamilie aus Mittelottersbach. Außer ihrem Elternhaus hat sie von ihren Eltern umfangreiche Ländereien geerbt. Die Familie Peter Schiefen I. wohnte zunächst im früheren Olligs-Hus in Mittelottersbach, das durch einen Umbau erheblich vergrößert worden war. Erst nach dem Tode seiner Mutter erbte er die Ottersbacher Mühle. Später, als das Elternhaus und die Ländereien seiner Frau in andere Hände übergegangen waren, zog die Familie in einen kleinen Anbau des Mühlengebäudes. 1921, als die jüngste Tochter ein Jahr alt war, starb die Mutter. Nun übernahm deren ledige Schwester Katharina, "et Olligs Tring", Mutters Stelle im Haushalt. Der Witwer Peter Schiefen I. blieb unverheiratet. Wie später auch seine Brüder, arbeitete der 1899 geborene Sohn Philipp als Müllergeselle mit in der Mühle. Er heiratete Katharina Hönscheid, die aus Niederottersbach stammte. Die junge Familie zog mit der ledigen Tante zusammen, an der Straße nach Wilbertzhohn. Hier wurde 1924 der Sohn Peter II. und 1925 die Tochter Katharina geboren. Zu dieser Zeit arbeitete Philipp Schiefen als Mühlenknecht bei dem Mühler Lindenberg in Herrenbröl, wohin er täglich bei Wind und Wetter mit dem Motorrad fuhr. 1935 übernahm Philipp Schiefen Mühle und Bäckerei von seinem Vater Peter I. Zwei seiner Brüder halfen ihm bei der Arbeit und wohnten in seinem Haus zusammen mit seiner Familie. Der Bruder Hannes erledigte neben der Arbeit in Mühle und Backstube auch noch eine kleine Landwirtschaft.
Philipp Schiefen hat die Mühle nur bis 1946 geführt. Dann übernahm sein Sohn Peter III. den Betrieb, wobei sein Schwager Bernhard Broda eine Zeit lang half.

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Foto: Mühlenhochzeit in Niederottersbach, Peter Schiefen heiratet Liesel geb. Raab
 
Peter Schiefen III. heiratete Liesel geb. Raab aus Rossel. Mitte der 50 er Jahre wurde dann der Mahlbetrieb eingestellt. Nach über 350 Jahren standen die Räder still. In den ungenutzten Räumen wurde ein Cafe eingerichtet, das später zu einem Restaurant erweitert wurde. Als die genossenschaftliche Siegtal-Bäckerei gleich neben der Mühle gebaut wurde, beteiligte sich Peter Schiefen III. an diesem Unternehmen.
Danach führte sein Sohn Heinz Peter den Betrieb weiter, und belieferte mit seinem Verkaufswagen die Kunden in weitem Umkreis. 
Foto: Ottersbacher Mühle
 
 
 
 Unkelmühle, Getreidemühle, später Stromgewinnung, größtes Kraftwerk an der Sieg. 
Zeichnung: Unkelmühle um 1601, das Bild hing in der Gaststube, und nach Abriss im Turbinenraum des Elektrizitätswerkes
 
Zeichnung: Unkelmühle (Roidkin), bei Stromberg / Eitorf
 
Foto: Unkelmühle bei Stromberg vor dem Abriss um 1985
 
Am rechten Ufer der Sieg gelegen, war die Unkelmühle eine der traditionsreichsten Eitorfer Mühlen. Das Mühlengebäude stand direkt am rechten Siegufer an einem durch eine langgestreckte Insel abgetrennten Nebenarm des Flusses. Bedingt durch sie unterschlächtigen Mühlräder lag das Untergeschoss nur wenig über dem Wasserspiegel der Sieg. Robert Link schreibt in "Alte Mühlen im früheren Amt Blanlenberg": Die Unkelmühle wird in der Urkunde von 1597 Hewmühle genannt, sie lag "ober Alzenbach am Unkellfort auf der Siegen". Schon 1612 begann ein Streit der Mahlgenossen mit dem Müller, der sich in seiner Not an den neuen Besitzer Freiherr Adolph von Nesselrode zu Ehreshoven um Hilfe wandte. Die zu dieser Zwangsmühle gehörenden Bauern wollten die Verpflichtung nicht anerkenn, dass sie alle Reparaturen an der Mühle und Wehr auszuführen hätten und auch noch Baumaterial und Holz stellen sollten. 
1715 erscheint die Unkelmühle erstmals auf einer Landkarte. Der Geometer und Kartenzeichner Erich Philipp Ploennies zeichnet sie in seine Topographia Ducatus Montani (Karte des Herzogtums Berg).  Als Graf von Nesselrode im Jahre 1726 alle seine Besitztümer von dem belgischen Wandermaler Renier Roidkin zeichnen ließ, war auch die Unkelmühle unter seinen Blättern.
Zu dieser Zeit, 1757, war der Mühlenpächter ein Müller namens Ennenbach, ein Sohn des Eitorfer Müllers Peter Ennenbach.  Als Pächter der Ottersbacher Mühle wurde 1747 ein Johann Willhelm Ennenbach aufgeführt. Mit dem Ende der Feudalzeit ging die Unkelmühle in bürgerlichen Besitz über. 1814 leiht sich der damalige Müller Johann Gerhard Löwen zu Unkelfurt bei dem Geldverleiher Pter Wilhelm Komp aus Eitorf die hohe Summe von 1500 Rheichsthalern, diese Summe zahlte er an die Gräfin von Nesselrode Ehreshoven als Kaufpreis. Im Laufe der Zeit wechselten die Besitzer der Unkelmühle, bis 1870 der Müller Matthias Christian Schiefen aus Alzenbach die Mühle pachtete, gleichzeitig auch die Halfter und Ottersbacher Mühle.
 
 
 

Obereiper Mühle, gelegen am Eyper Bach, Ölmühle,
die historische Mühle lag am östlichen der beiden Quellbäche des Eipbaches, dem Wohmbach. Im Jahr 1644, also gegen Ende des 30-jährigen Krieges, lernen wir die ersten Besitzer kennen. Johann Stein war ein wohlhabener Halfe mit großem Grundbesitz, der im Schatzbuch des Herzogtums Berg 1655 mit der hohen Summe von 9 Thalern veranlagt war. Irgendwann ist dann die Mühle in den Besitz der alt eingesessenen Obereiper Bauernfamilie Reisbitzen übergegangen. Seit dieser Zeit sind die Reisbitzen aus Obereip über Jahrhunderte in den Kirchenbüchern nachgewiesen. Das Einzugsgebiet der Obereiper Mühle war außergewöhnlich groß, da es für Ölmühlen keinen Mühlenbann gab. Erst 1795 hören wir wieder von der Existenz einer Mühle. In diesem Jahr wurde in Obereip der Müller und Ackerer Heinrich Reisbitzen geboren. Die Ölmühle erhält ein weiteres Mühlrad und einen Mahlgang. Schon im Mühlenkataster von 1837 sehen wir dann, dass die Mühle außer dem Mahlgang für Mehl und dem Kollergang zur Verarbeitung der Ölfrüchte auche eine Schälmühle für Hafer und von Gerste zu Graupen hatte. Im Jahre 1859 wurde der gleichnamige Sohn Johann II Reisbitzen geboren, er setzte die Familientradition als Müller und Bauer nicht fort. Nach dem Tod des alten Müllers Johann Reisbitzen (1898) waren die Mühle und die Ländereien verpachtet. 1920 pachtet der Müllersohn Peter Küpper aus Lüttersmühle bei Neunkirchen die Obereiper Mühle. Im laufe der Zeit wechselten die Besitzer der Mühle. Im Jahr 1955 wurden der Mahlbetrieb und der Handel mit Mehl und Getreideprodukten eingestellt. Ein großes neues Gebäude wurde an der Stelle der Mühle gebaut und ein Restaurantbetrieb eingerichtet.

 
 
 
Mahlmühle in Mühleip, gelegen am Eyper Bach,
In der Karte des Jordan van der Wayse aus dem Jahr 1607, die in der Abhandlung über die Obereiper Mühle abgebildet wurde, ist der Ort "In der Moel Eyp" zu finden. Die Mühle ist im Jahr 1644 bestätigt, und soll im Besitz des Schultheißen Johann Schmitz aus Eitorf gewesen sein. 
 
 
 
Hombacher oder Schmelzer Mühle, Pochwerk, Mahl und Ölmühle am Hombacher Bach,
1817 kauften Philipp Heinrichs und der Kaufmann und damalige Besitzer der Halfter Mühle, Peter Wilhelm Komp, von dem gescheiterten Bergwerksbesitzer Johann Metzger die gesamte Anlage mit der Absicht, das im Jahre 1808 errichtete Gebäude in eine Fruchtmühle umzubauen. Am 20. Nov. 1819 wurde dem Antrag stattgegeben. Das war die Geburtsstunde einer Kornmühle an Stelle der bisherigen Schmelze. Die beiden Bauherren haben die vorhandenen Einrichtungen, wie Gebäude mit Mühlrad, sowie Mühelngraben und Kluse, für den Betrieb des Mahlganges genutzt. Die beiden Besitzer haben die Mühle nicht selber betrieben, sondern an einen Müller verpachtet. Sehr wahrscheinlich war von Anfang an der im Jahre 1796 geborene Nikolaus Kisteneich aus Bourauel Pächter und Betreiber der Hombacher Mühle. Er hat die Mühle dann auch bald käuflicher erworben. Im Laufe der Jahre wechselten die Besitzer der Mühle, 1895 der Eitorfer Holzhändler Hubert Klein, 1918 betrieb der Müller Patt die Mühle. 
 
 
 
Halfter Öl- und Mahlmühle, Getreidemühle,
Die Halfter Mühle um 1919
 
 
 
 
 Müller Heinrich Schiefen vor seiner Mühle in Halft
 
gelegen am Köttinger Bach, von der zur Ortschaft Halft gehörenden Mühle sind noch Wohnhaus und Obergraben zu sehen. Auch sieht man die Stelle, wo sich das Wasserrad befand,
1350/1360 berichtet Willi Hönscheid von einer mündlichen Überlieferung, dass ein Graf von Halft die Mühle erbaut haben soll. Vielleicht könnten es die Herren von Rennenberg gewesen sien. Diese hatten 1279 ihr Anwesen in Probach und besaßen laut Urkunde 1417 schon eine Ölmühle auf ihrem freiadeligen Gut.
1504 - Besitzer und Erbauer war der Junker Quad von Isengarten, geb. 1444 in Thürnich. Er war Vogt zu Windeck und Blankenberg.
1833 - Heinrich Wilhelm Otto und sein Bruder Theodor Otto werden im Adressbuch als Besitzer von Frucht und Ölmühlen genannt und im Steuerverzeichnis aufgeführt ( siehe Göpelmühle auf dem Ottohof).
Im Laufe der Zeit wechselten viele Besitzer die Mühle.
1870 - der Müller Matthias Christian Schiefen pachtet  von Heinrich Hensgen die Ottersbacher Mühle und die Unkelmühle. Er wohnt in der Unkelmühle.
1872 - der spätere Müller Heinrich Schiefen I. wird am 26.Juli in der Unkelmühle geboren. Er stirbt in der Halfter Mühle 1960.
1883 - am 31. Oktober brennt die Halfter Mühle - wird aber noch rechtzeitig geläscht. 
1884 - Matthias Christian Schiefen, Alzenbach, Landwirt und Mühlenpächer, kauft von dem Besitzer Hensgen die Halfter Mühle
1890 - Matthias Chr. Schiefen stirbt, die Witwe Katharina Schiefen erbt die Halfter Mühle und ist 1894 nach Steuerunterlagen die Betreiberin.
1908 - Heinrich Schiefen II., der spätere Müller der Halfter Mühle, wird in der Unkelmühle geboren.
1909 - Matthias Chr. Schiefen zieht in die Halfter Mühle. Nach seinem Tod seiner Mutter erbt Heinrich Schiefen I die Halfter Mühle.
1937 -  Heinrich Schiefen II. geb. am 24.6.1908, macht die Prüfung als Müllermeister und übernimmt die Mühle von seinem Vater.
1940-47 - Heinrich Schiefen II. hat die Mühle gerade übernommen, als er Soldat werden muss. Der 68 jährige Vater Heinrich I. hält den Betrieb während der Kriegszeit aufrecht.
1977 - Die Halfter Mühle stellt ihren Betrieb ein. Mit 69 Jahren geht Heinrich Schiefen in den verdienten Ruhestand.
 
 
 
Mertener und Bacher Klostermühle
 
 
 
Linkenbacher Mühle, gelegen am Eyper Bach
 
 
 
"de ahl Möll", Mühle im "Wiesental" zwischen Oberbohlscheid und Nannenhohn, die alte Mühle im Wiesental,
Niederschrift im Blankenberger Rent- und Lagerbuch: 174..? Februar 10. Kaufcontrakt seitens des Verkäufers Henrich Hönscheid, Geschworener in Eitorf des Halfter Gesezes, über die genannte Mühlenklause für 15 Rthr - Käufer ihre Hochgräfliche Exelence von Nesselrode Rittersitz Welterode: "Wir tun kund......."
 
 
 
Welterode, Rittersitz und Mühle,Mahl und Ölmühle des Rittergutes,
diese Mühle war über die Jahrhunderte eine Eigenmühle. In der Mühle des Gutes ließen nur die zum Burghof gehörende Landwirtschaft und die zugehörigen Pachthöfe ihr Getreide mahlen und ihr Öl pressen. 1644 gegen Ende des 30 jährigen Krieges wird im Rent- und Lagerbuch des Amtes Blankenberg unter den anderen Eitorfer Mühlen auch die Kornmühle bei Burg Welterode genannt. Sie war damals im Besitz des Freiherrn Bertram von Nesselrode-Ehreshoven, der jährlich 4 Foeder (1 Malter und zwei Sümmer), Futterhafer für die Pferde des Herzogs von Berg liefern musste. Im Oktober 1690 wurden die Banngebiete in Eitorf neu geordnet. Ab jetzt mussten die umliegenden Dörfer in die Welteroder Mühle mahlen lassen. Die Mühle hatte damals einen Mehlgang und eine Ölpresse. In der Wiebekind-Karte von 1790 sind die Mühlen von Eitorf und die von Haus Welterrode eingezeichnet. Nach der Katasterkarte besaß die Mühle zu dieser Zeit zwei Mühlräder. 
 
 
 

Kornmühle- und Ölmühle am Eitorfer Bach, Freiherr v. Nesselrode erwirbt die Eitorfer Mühlen

 

 
 
 

weitere Mühlen in unserer Umgebung: 

 

Spurkenbachermühle, Getreidemühle
 
Foto: Spurkenbacher Mühle vor dem 1. Weltkrieg
 
 
 
Hausener Mühle von 1747, Getreidemühle 
 
Foto: Hausener Mühle von 1747, Instandsetzung vom Wassergraben
 
 
 
Pulverfabrik Hamm am Seelbach 
Foto: LKW der Pulverfabrik Hamm in Thalhausen, 1926
 
Foto: Pulvermühle bei Hamm
 
 
 
Irsener Mühle, Getreidemühle, Besitzer Alois Schneider.
 
 
 
Löschbach Mühle, in Imhausen /Hundhausen.
 
 
 
Löschbach Mühle, in Leidhecke.
 
 
 
Mühlenbacher Mühle, Getreidemühle.
 
 
 
Fürthener Mühle, 1946, Olligmühle, Öl aus Bucheckern .
 
 
 
Krahwinkeler Mühle, Getreidemühle.
 
 
 
Opperzauer Mühle, Getreidemühle.
 
 
 
Baumer Mühle im Pochetal, Pochwerk / Getreidemühle, von der Bäumeler Mühle ist nur eine Wüstung übrig geblieben.
Foto: Baumer Mühle
 
 
 
Riemgartener Mühle, Name existiert heute nicht mehr, Getreidemühle.
 
 
 
Werfermühle, Getreidemühle.
 
 
 
Auermühle, 1619, zunächst Mahlmühle, ab 1791 als Pulvermühle betrieben.
 
 
 
Ehrentalsmühle, Getreidemühle.
 
 
 
 Opperzauermühle,
die 1457 erwähnte Mühle könnte ein auffälliger Beweis sein, denn Grabenreste und Bodenfunde haben mit Sicherheit den Beweis für ein unterschlächtiges Zellenrad erbracht. (Löttgen, Dorf an der Grenze, 7f).
 
 
 
Oelmühle bei Holpe, Ölmühle, Säge und Getreidmühle.
 
 
 
Holpermüle bei Holpe,
mitten im Ort stand diese Mühle, über deren Anfänge man wenig weiß. 1875 steht "Heinrich Wilhelm, Oelmüller, und "Johannes Wilhelmi, Inhaber einer Knochenstampfe.
 
 
 
Kohlberger Mühle, Getreidemühle,
sie wurde 1912 gebaut. Ihre Motoren wurden zunächst mit einem Naphthalin-Benzin-Benzol Gemisch betriebe, doch wurde 1929 auf Strom umgestellt.
Foto: Kohlberger Mühle
 
 
 
Bruchhausener Mühle bei Holpe,
diese Mühle muss vor 1682 bereits bestanden haben.1715 ist sie auf einer Karte eingetragen, es gehörte auch zeitweise eine Ölmühle dazu.
 
 
 
Neuhöfchenmühle bei Holpe, Getreidemühle.
 
 
 
Seifer Mühle bei Holpe, Säge und Getreidemühle.
 
 
 
Wassermühle, Wissen, Getreidemühle.
 
 
 
Hammer Mühle bei Hamm, Hammerwerk, 1575 wurde dieser Hammer konzentriert als Erweiterung einer "Hütte Seiffen" (die 1508 erwähnt wird). 1749 ist von einem Stahlhammer die Rede.
 
 
 
Die Mühlen an der Bröl
 
schmühle, Getreidemühle
Direkt an der Brölmündung lag die Müschmühle, die dem heutigen Ort den Namen gegeben hat.
 
 
 
Ingersauer Sägemühle, Sägemühle.
 
 



  

Die Mühlen an der Bröl

schmühle, Getreidemühle
Direkt an der Brölmündung lag die Müschmühle, die dem heutigen Ort den Namen gegeben hat.

 

Ingersauer Sägemühle, Sägemühle.

 

Ingersauer Mühle, Getreidemühle
Sie wird 1645 erwähnt als Besitz des Junkers Baexen zu Veyau und des Wimar auf dem Schöneshof. Sie war eine Zwangsmühle. Heute ist in den Gebäuden eine Gaststätte, die "Pfannkuchenmühle".
 

 

Schlossmühle Herrenstein, Getreidemühle
Diese alte Mühle war früher eine Zwangsmühle, die zum Schloss Herrenstein gehörte, sie wurde später von einer günstigeren neuen Mühle abgelöst. 

 

Foto: Die frühere Mühle (später Fabrik) unterhalb von Schloss Herrenstein



Herrensteiner Mühle, Getreidemühle, Hammerwerk, Sägemühle
Unterhalb vom Schloss Herrenstein, liegt die wahrscheinlich im 19. Jahrh. gebaute Mühle. Sie wurde im Laufe der Zeit erweitert zu einem Hammerwerk. 1805 wird dieses Hammerwerk erwähnt als einfacher Stabhammer, der dem Grafen Nesselrode gehörte. Zuletzt wurde eine Turbine eingebaut die noch heute gut zu sehen ist. Heute stehen die Gebäude, die noch nach 1945 als Sägemühle und zuletzt als Fabrikbetrieb genutzt wurden, leer.

 

Herrenbröler Mühle, Getreide- und Sägemühle
Aus den 20er Jahren existieren Fotos, auf denen Teile dieser Anlage zu sehen sind. Die Sägemühle, die später wohl als zweites Standbein gegründet worden war, hatte eine Horizontalsäge.

 

Ziegenharther Mühle (Waldfrieden), Getreidemühle
Die Gebäude sind ziemlich zerfallen, der Besitzer hieß Romünder. Früher vor dem Bau der Kirche, war die Mühle das Ortszentrum von Zigenhardt. Heute ist davon keine Spur mehr zu finden. Sie war bis 1926 in Betrieb. 1939 wurde sie abgerissen., 1488 war sie erbaut worden.

Foto: Arbeiter am Mühlenrad der Ziegenhardter Mühle 
 
Zeichnung der Mühlräder der Mühle in Ziegenhardt
 

 

Ruppichterother Sägemühle, Sägemühle
Der Ifanger Bach war früher zu einem großen Teich aufgestaut, aus dem zusammen mit der Bröl die Sägemühle in Ruppichteroth ihr Wasser bezog. Später wurde eine Turbine eingebaut, die von der Firma HUWIL noch bis in die 60er Jahre genutzt wurde.

Velkener Mühle, Getreidemühle und Sägemühle
Viel erfährt man über diese Mühle noicht. In der topografischen Karte von 1896 ist sie jedoch eindeutig als Sägemühle ausgewiesen worden.

Brölauer Schreinerei,
In Brölau gab es früher eine Schreinerei, die mit einem Wasserrad die Wasserkraft der Bröl nutzte, um die Maschien des Betriebes z.B. die Drechselmaschinen, Sägen.

 

Oelerother Mühle, Getreidemühle
Bäche: Bröl, Heringsbach, Dörgener Bach. Diese Mühle war geschickt angelegt, da sie das Wasser von 3 Bächen nutzte. Sie hatte einen langen Obergraben (der das Wasser der beiden Bröl-Nebenbäche aufnahm) und zusätzlich einen Teich. Sie ist vollständig verschwunden.

 

Pulvermühle Velken (Röddermühle), Pulver und Getreidemühle,
diese Anlage erbaut 1725 in einem unscheinbaren Gebäude, das eher einem altem Schafsstall gleicht, ist ursprünglich eine Pulvermühle gewesen, die dem oberhalb gelegenen Ort seinen Namen gab. In der Urfassung des Messtischblattes von 1845 ist sie als "Untere Pulvermühle", also als eine der Benrother Pulvermühlen vermerkt. Sie ist damals als Doppelmühle eingetragen.

Foto: Pulvermühle bei Velken 

 

 

Benrother Pulvermühle im Bröltal, Pulvermühle,
um 1831 finden wir diese um 1790 gegründeten Pulvermühlen im Besitz der "Justus Milchsack et Konsorten zu Nümbrecht". Es waren insgesamt sechs Produktionsstätten, die in größerem Abstand zueinander angelegt waren. 1918 wurde die gesamte Anlage stillgelegt, die Gebäuden wurden zerstört und abgebrochen. Als Mühle überlebte nur die zuvor genannte Pulvermühle bei Velken, da sie in eine Kornmühle umgebaut wurde. 
 

Zeichnung der Benrother Pulvermühle

 

Benrother Hammer, Hammerwerk,
der Benrother Hammer wurde 1593/94 erwähnt.

Benrother Lohmühle 1,
in einer statistischen Erhebung der Bürgermeisterei Marienberghausen von 1829 erscheint unterhalb von Benroth eine Lohmühle.

 

Hillesmühle, Öl, Säge und Getreidemühle,
sie wird 1576 erwähnt als "Ollichsmuelen zu Berchenraidt (Berkenroth), 1759 erfolgte der Umbau zur Getreidemühle.

 

Berkenrother Hütte, Hütte/Hammerwerk,
diese Hütte an der Bröl wird 1593/94 erwähnt.

 

Berkenrother Lohmühle,
am Gößchen, ein winziger Bröl-Nebenbach, sie erscheint 1844 am Gößchen, "am Hofe Berkenroth".

 

Rossenbacher Mühle, Getreidemühle,
sie wird 1749 erwähnt, und 1809 ist sie im Mühlenverzeichnis der französischen Verwaltung eingetragen.

 

Beuinghausener Mühle, Schleif und Getreidemühle,
1576 wurde sie im homburgischen Mühlenverzeichnus als "Schleiffmul" erwähnt. 1715 ist sie noch einmal auf der Ploennies-Karte eingetragen.

 

Ruh-Mühle, Ölmühle/Hütte,
sie wird 1576 erwähnt als "Ollichsmuelen zu Rohe".

 

Brenzinger Mühle, Getreidemühle,
1409 wird sie erwähnt, wird aber wohl älter gewesen sein. Sie ist schon früh verschwunden.

  

Winterscheider Mühle, Getreidemühle,
gelegen am Dehrenbach, seit langem bekannt ist die Winterscheider Mühle, eine bekannte Gaststätte, bei der an die Mühle nur noch das Wasserrad und die Teichanlage erinnern. 

Postkarte Winterscheider Mühle

 

 

Paulinenthaler Pulvermühle in Ennenbach, Pulvermühle,
diese Pulvermühle lag südlich von Ruppichterroth am Ennenbach. Vermutlich gehörte sie zu dem großen Komplex der Benrother Pulvermühlen, sie ist im März 1900 explodiert.

 

Heringsthaler Lohmühle,
der Heringsbach mündet in Oeleroth in die Bröl. Noch heute veraten ein paar Fischteiche an den Standort einer alten Mühle.

 

Weitere Arten der Mühlen:

Walkmühlen, Filzmühlen

Eisenhämmern 

Papiermühlen

Sägemühlen

Flachsbrechmühlen

Zwirn- und Drahtmühlen

Papiermühlen

Lohmühlen,
Oehlerhof bei Waldbröl, im Keller wurde eine Lohmühle mit Wasserkraft betrieben. Die Lohkuchen dienten als Heimaterial für Dampfkessel und mit dem Petroleum (Steinöl) getränkt als Fackeln bei Sedansfeiern

Hammerwerke

Bohrmühle

Senfmühlen

Gewürzmühlen

Tabaksmühlen




Olivenmühle

Blaufärbemühlen

Gipsmühlen,

Glasschleifmühlen

Glasschleifmühlen

Poliermühlen 

Die Tretmühle wurde von Menschen oder Tieren in Bewegung gesetzt, wie wir es im Kreismuseum zu Hachenburg noch sehen können. Sie wurde zum Inbegriff für den täglichen Arbeitstrott.
 

 

Mühlen Wissen

 

Autor des Textes: Karl L. Raab
Quellen: B e r g i s c h e M ü h l e n, H e r b e r t N i c k e
Stefan Scheffels
H a n s  D e u t s c h, E i t o r f e r M ü h l e n


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