Bau der Eisenbahnverbindung Köln-Gießen -1845-





Die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft plante bereits 1845 die Köln-Gießener Eisenbahnstrecke.

Geschichtlicher Hintergrund.

Nachdem schon im Jahre 1845 von einem Comité in Wiesbaden die Idee einer Eisenbahn von dort nach Limburg und von da über den Westerwald an Hachenburg vorbei durch das Nister-und Siegtal nach Deutz angeregt und auf der Strecke zwischen Wiesbaden und Limburg auch technische Untersuchungen über die Ausführbarkeit der Eisenbahn angestellt worden waren, wurde im Jahre 1847 von dem Ingenieur Splingard eine Eisenbahnlinie generell bearbeitet, welche von Deutz über Siegburgund von da unter Benutzung von passend gelegenen Seitentälern der Sieg in möglichst gerader Richtung in das obere Lahntal nach Marburg führen sollte, um daselbst mit der Main-Weser-Bahn zusammen zu treffen.

Beide Projekte wurden indes teils in Folge der für industrielle Unternehmungen ungünstigen Zeitverhältnisse, welche mit demJahre 1848 eintraten, teils wohl auch deshalb aufgegeben, weil die gewählten Linien den allgemeinen Landesinteressen wenig Rechnung trugen. Später empfand man namentlich in Köln die Notwendigkeit einer sogenannten Mittelrheinbahn zur Verbindung der Holländischen und Belgischen Eisenbahnnetze mit dem Eisenbahnsystem in Mittel- und Süddeutschland, wodurch zugleich die kürzeste Verbindung zwischen Köln und Frankfurt hergestellt werden sollte.

Nach längeren Verhandlungen übernahm sodann durch Vertrag mit der Staatsbehörde vom 22. Juni 1854 die
Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft den Bau und Betrieb dieser Bahn von Deutz bis Gießen mit einer Zweigbahn von
Betzdorf nach Siegen und in Verbindung mit einer festen Rheinbrücke zwischen Köln und Deutz.

Die Eisenbahn hat vor 120 Jahren an manchen Orten die bittere Armut beseitigt. Sie hat nicht nur unbarmherzig harte Linien in die Landschaft heingeschnitten, sie hat alle, die an der Sieg wohnten, gesammelt und geeint. Die Bahn hat Zusammenhalt angebahnt, hat die obere und die untere Sieg vermählt (Porta Rhenania). Wenn es heißt, 38 mal überbrückt die Eisenbahn unsere Sieg, so hat sie bisher ihre zentrale Aufgabe gelöst, immer wieder Brücken zu schlagen, das Getrennte zu verbinden von einem Ufer zum anderen.

Das Projekt der Deutz-Gießener Bahn ist das staunenswerte Werk eines Sohnes des Siegerlandes, des aus Hamm gebürtigen Königlichen Geheimen Baurates Hachner, der auch die Oberleitung des gesamten Baues führte. Im Jahre 1857 wurde der Bau begonnen und 1861 mit einem Kostenaufwand von 20.784.170 Talern vollendet.

Allein bis Siegen mußte die Sieg 38 mal überbrückt werden, 13 größere und kleinere Tunnels durch den Fels getrieben werden.

1854 wurde mit der Anfertigung der speziellen Vorarbeiten begonnen:


Durchstich der Sieg am Wasserfall in Schladern


Eisenbahngeschichte von Herchen bis Schladern ab 1905


Festsetzung der Bahnlinie

Spezielle Beschreibung der Linie

Geognostische Verhältnisse

Situationskarte Einteilung Länge, Kurven und Steigungsverhältnisse der Bahnlinie

Erdarbeiten

Einfriedungen und Wegeübergänge im Niveau der Bahn


Kleine Brücken und Durchlässe

Große Brücken



Ausmauern der Tunnel

Oberbau

Telegraphen

Bahnhöfe

Wagen-Reparatur-Werkstätten

Lokomotiven-Reparatur-Werkstätten

Gesamtkosten der ganzen Bahnanlage

Gesamtkosten für bergmännische Arbeiten in Hoppengarten

Situationskarte mit Längenprofil
Section VII Stromberg bis Hoppengarten

 

 Chausseeüberführung bei Windeck  Porta Rhenania (Tor zum Rheinland)





Eisenbahnbrücke in Hoppengarten

Foto vom Bau der Eisenbahnbrücke Hoppengarten

Normal Zeichnung für den Bau der Tunnel

Tunnel Portale

Ausmauerung des Tunnels bei Hoppengarten

 



Bahnhaltestelle Dattenfeld

 

 


Empfangsgebäude am Bahnhof Schladern

Wasserstation

Legende 

Eine Bahnfahrt wird nie die Schönheit der Sieglandschaft erschließen, wie es dem Wanderer möglich ist, so gewinnt doch der

Blick aus dem fahrenden Zug einen besonderen Zugang. In den verschiedenen Tunnels geht der Vorhang zu, um dann plötzlich

das schöne Panorama zu entfalten. Dann lacht und leuchtet die Sieg, wobei sie den Himmel und die Berge in ihr Spiegelbild hereinholt.

Mitunter legt der Fluß seinen smaragdgrünen Teppich aus, ganz geruhsam, der Zug und die Sieg scheien zu verweilen,

nur die Bäume dazwischen laufen schnell vorüber. Ein Lokomotivführer, der mit seinem Beruf verwachsen war,

sagte eines Tages im Urlaub: "Was wäre das heute abend wieder eine schöne Fahrt geworden". Als die Eisenbahn aufkam,

haben viele Bewohner in unserer Gegend sie benutzt, die Heimat zu verlassen und nach Amerika auszuwandern.

Aber diese gleiche Bahn hat auch vielen die Heimat erträglicher gemacht. Es ist auch an der Sieg nicht einfach,

die Rivalitäten zwischen Fortschritt und Natur in solchen Grenzen zu halten, daß die Seele einer Landschaft leben und atmen kann.

Die Rundschau schreibt am 21. Okt. 1978: "Mit modernster Technik in die Siegtal-Romantik! Im Sommerfahrplan 1980

wird die Deutsche Bundesbahn diese Strecke von Troisdorf nach Au und Betzdorf nach Siegen elektrifiziert.

Sie wird damit umweltfreundlicher, lautloser und bedeutend rationeller. Zur Beseitigung der eingleisigen Abschnitte

bedürfe es eines weiteren "Millionenschubes". 

 

 

Autor: Karl Ludwig Raab,

Fotos: Staatsarchiv

Auszug aus: Im Spiegel der Sieg, von P.Dr.Gabriel Busch O.S.B.
Fotos vom Bau der Eisenbahnbrücke in Hoppengarten, Klaus Strack, Eitorf

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