Der alte Backes in Rossel



 

 

Restaurierung des Backes in Rossel 1990/1991.

Fotos vom Backes in Rossel

Gebacken wird auf Eifeler Tuffstein.

Bericht : Ksta, Redakteur Harald Röhrig.

Nach monatelangen Arbeiten Backes in Rossel eingeweiht, Back-Kreis und Seminare für Windeck und Besucher.

In Rossel war etwas gebacken am Samstag – im wahrlichsten Sinn des Wortes. Rund 150 Schwarz- und Roggenbrote

sowie Puffert und Blechkuchen aus dem renovierten Backes an der Rosseler Straße fanden reißenden Absatz.

Beim Einweihungsfest des über 100 Jahre alten Fachwerkhäuschens, das Mitglieder des Dattenfelder Bürgervereins

und der Dorfgemeinschaft in monatelanger Arbeit instandgesetzt hatten, ließen sich die Teilnehmer auch

durch einen kräftigen Regenschauer nicht vom Feiern abhalten.

Der neue alte Backes bildet nicht nur zusammen mit dem Fachwerkhus dahinter optisch ein schmuckes Ensemble, 

sondern soll künftig auch gemeinschaftlich genutzt werden, obwohl er sich auf privatem Gelände befindet.

Denn backen können soll hier jeder Windecker, der Interesse hat. Die Besitzer des Häuschens, Beate und Heinz Salz,

sehen im Zusammenhang mit einer vernünftigen Nutzung des Backes keinerlei Probleme.

Allerdings lohnt sich das Anheizens des Ofens, der mit besonderem Tuffstein aus der Vulkaneifel gebaut wurde

und der die Wärme sehr lange hält, nicht nur für 20 Brote. Deshalb denkt man bei der Rosseler Nachbarschaft

und dem Bürgerverein Dattenfeld daran, wie dessen Vorsitzender Wilbert Trachte anregte, einen Backes-Kreis zu bilden.

Und für den Fremdenverkehr könnten Back Seminare eine Attraktion werden. Geheizt wird mit

sogenanntem Schanzenholz, vorwiegend feine, dünne Holzknüppelchen.

In zahlreichen Arbeitsstunden wurden in zwei Jahren Fachwerk und Ofen, in dem noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gebacken worden war, von Grund instandgesetzt. Auch der Dachstuhl mußte erneuert werden. Neben dem unermüdlichen Einsatz der fleißigen Helfer kostete die Renovierung des Backhauses aber auch noch einen ordentlichen Batzen Geld, nämlich rund 46.000 Mark.

Über 21.000 Mark steuerte das Amt für Agrarordnung bei, fast 10.000 Mark flossen aus Denkmalmitteln über 
die Windecker Gemeindekasse. Rund 15.000 Mark brachte der Bürgerverein Dattenfeld auf, 
für den die Backes-Renovierung zum bisher zweitgrößten Projekt nach der alten Mühle in Übersetzig wurde.

Die Bedeutung des Gemeinschaftsprojektes angemessen, kamen mit Udo Scharnhorst (SPD) und seinen 
Stellvertretern Jürgen Seidel (CDU) und Friedhelm Kehlenbach (SPD) gleich alle drei Windecker Bürgermeister zur Einweihung.

Das Häuschen wurde zunächst von den Vertretern der Kirchen, Vikar Michael Belinghausen und Pastor Traugott Fley eingesegnet.

Heimatforscher Emil Hundhausen trug dann Mundartverse unter dem Titel „D`r aal Backes“ vor. Für einen würdigen musikalischen Rahmen sorgten die Windecker Musikvereinigung und der MGV Wilberhofen/Rossel.

Autor: Karl Ludwig Raab

Foto: A. Krompholz

  • Aufrufe: 306

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.