Die Friedenslinde in Rossel

 

 

Friedenslinden erinnern an die Völkerschlacht bei Leipzig.

Am 19. Oktober 1913 gedachte man in patriotischen Feiern der denkwürdigen Völker­schlacht bei Leipzig.

Auf jedem Schulhof wurde damals eine Friedenslinde gepflanzt. An den Schulen in Dreisel und Rossel sind sie noch erhalten.

In Dattenfeld konnte man sie noch bis vor wenigen Jahren an der Zugangsseite zur Schule bewundern. Sie musste gefällt werden, weil sie von einem starken Pilz befallen war. An den meisten Schulen sind diese historischen Linden lei­der nicht mehr vorhanden. 

Einhundert Jahre vorher, vom 16. bis 19. Oktober 1813, hatten die verbündeten Armeen in mehreren Teilschlachten vernichtend Napoleons Heer geschlagen. Napoleon entkam und Leipzig wurde eingenommen. Durch diese Niederlage be­freite sich Europa endgültig aus den Fesseln des Diktators. Zu den Feierlichkeiten im Jahr 1913 heißt es beispielsweise in der Schladerner  Schulchronik: „Morgens (18.10.) fand eine Schulfeier zur Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig statt. Im Anschluss wurde auf dem Schulhof im Beisein aller Kinder und vieler älterer Menschen eine Jahrhundertlinde gepflanzt. Ein lebendiges Denkmal soll sie sein für die kommenden Geschlechter. Wie sie wurzelt in der Erde und hinaufstrebt zum Himmel, mög'sie ein sprechendes Sinnbild  einem jeden Einzelnen und unserem ganzen Volke sein und bleiben. Dass sie wachse und gedeihe!"

Am gleichen Abend loderte auf dem Schladerner Bodenberg wie auf vielen anderen Höhen ein mächtiges Feuerwerk empor.

Der (Alt-) Windecker Lehrer vermerkte, dass die Kinder einen großen Wecken, gestiftet von der Familie Caminneci auf Burg Windeck, bekamen.

Die Hauptfeier für die damalige Gemeinde Dattenfeld war am 19. Oktober. Nach einem Festhochamt versammelte man sich auf der Dattenfelder „Insel" (heute Greent]. Dort fanden Musik- und Gesangsvorträge, Ansprachen, Darbietungen der Schulen und der Turnriegen statt. Mit Eintritt der Dunkelheit formierte sich ein Fackelzug der sieben Schulen, drei Kriegervereine, vier Gesangsvereine, zwei Turnerriegen und der Feuerwehr. Der Zug endete an der Kirche, wo eine Illumination und ein Feuerwerk den krönenden Abschluss der 100-Jahr-Feier bildeten. Ein Jahr später beendete der Erste Weltkrieg eine lange Friedensperiode.

Autor: Karl Ludwig Raab
Autor des Textes: Willi Schröder, Dattenfeld Was so einst war -

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