Vorname Name Ort Datum
Bezirksregierung Köln
Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk
Dezernat 32
50606 Köln
Fax:0221-147-2905
Öff. Teilplan EE
Stellungnahme/Einspruch zum Teilplan Erneuerbare Energien Reg.-Bez. Köln für die Windkraftenergieanlagen im Bereich Windeck und Ruppichteroth:
WDB_02, RUP_WDB_WIN_01, RUP_WIN_01
Kein Internet
Um später mein Klagerecht ausüben zu können, lege ich hiermit meinen Einspruch gegen den Entwurf des oben genannten Teilplans ein.
Begründung:
Ich als Bürger der Gemeinde Windeck werde aus den folgenden Gründen durch die geplanten Windkraftanlagen in den oben genannten Gebieten stark betroffen und meine Lebensqualität herabgesetzt.
Ich lebe mit meiner Familie seit Generationen in eigenen Immobilien im schönen Windecker Ländchen, mit seinem letzten Kleinod der Nutscheid, mit seinen zusammenhängenden Waldgebieten, innerhalb der großen Naturschutzgebiete, Biotope und Quellgebieten vieler Bäche, die auch für die Wasserversorgung meines Ortes genutzt werden.
Es könnte gravierende Einschnitte in die Gesundheit für mich, meine Familie und viele meiner Freunde, Nachbarn und Bürger bedeuten, die auch nach Windeck gezogen sind, um Ruhe und Erholung im ländlichen Bereich zu finden.
Die Lebensplanung und unser Ziel in freier, unberührter, sauberer Natur mit vielen Arten leben zu können ist durch dirse Industrieanlagen nicht mehr ohne große gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Schall, Schatten, Umweltverunreinigungen gewährleistet. Meine Freizeitaktivitäten werden durch diese sehr stark eingeschränkt. Wanderungen und Bikertouren in ruhiger Umgebung sind hierdurch nicht mehr möglich.
Es entstehen finanzielle Einbußen und Nachteile durch in der Folge zurückgehenden und damit fehlenden Tourismus. Dies wird sich auch auf den sozialen Bereich auswirken.
Entsprechende Gutachten aus anderen Landesteilen im Zusammenhang mit Windkraftanlagen liegen vor.
Alles zusammen bedeutet einen hohen Verlust an Lebensqualität mit finanziellen Einbußen, die ich nicht hinnehmen werde.
Erläuterungen im Detail:
1. Naherholung und Tourismus
Der Rhein-Sieg-Kreis, der Oberbergische Kreis sowie die Stadt Waldbröl werben mit dem Natursteig Sieg für den Tourismus, besonders für Erholungssuchende aus dem Großraum Köln, Bonn und dem Ruhrgebiet.
Der Natursteig Sieg wurde mit einem Millionen Euro teurem Projekt zum Ausbau des Fremdenverkehrs gefördert. Die Aufstockgemeinden sind zur Sicherung ihres Haushaltes auf den Tourismus angewiesen.
Es sollten Wanderer, Biker mit ihren Familien in die unberührten Höhenzüge der Nutscheid eingeladen werden. Das alles wird unter diesen ca. 260 m hohen Windanlagen mit ihren Schallbelästigungen
nicht mehr möglich sein. Eine entsprechende Erholung ist nicht mehr gegeben. Ein Einbruch des Tourismus wird die Folge sein, mit finanziellen Einbußen für die Gastronomie und damit für den Haushalt
der Gemeinden und die Bürger.
Gutachten belegen, dass die Gebiete um WEA‘s von Erholungssuchenden gemieden werden. Wer möchte in einem Waldgebiet unter diesen hohen Windkraftanlagen wandern gehen,
zumal die Zufahrten und Sockel der Anlagen zubetoniert bzw. geteert sind.
Die bekannten Ausflugsziele Natursteig Sieg, Panabora, Schladerner Wasserfall mit seinem Tourismusbüro, Windecker Ländchen, Römerstraße, zählen dazu.
Diese Projekte der Wirtschaftsförderung mit dem Aufbau des Tourismus für unsere strukturschwache Gegend sind gefährdet. Millionen Euro sind in die geförderten Projekte wie dem Natursteig Sieg
und Panabora geflossen. Die Aufstockgemeinden sind darauf angewiesen. In den veröffentlichten Werbekampagnen und Werbetrailern wurde mit einer unberührten Natur und Landschaft mit einer
großen Artenvielfalt für Erholungssuchende, Wanderer und Biker geworben. Sie stimmen nicht mehr und müssten neu gestaltet werden mit dem Hinweis: Achtung Lärm und Schallbelästigung
durch Windkraftanlagen, Gefahr durch Brände in diesen Bereichen und Waldgebieten möglich, Gefahr für Leib und Leben in der Nutscheid möglich.
Die finanziellen Einbußen werden die wenigen zu erwartenden Einnahmen aus dem unsicheren Windenergiegeschäft weit übersteigen, die sich fast ausschließlich in privaten Händen befindet.
2. Für mich und meine Familie sowie für viele meiner Nachbarn und Bürger können schwere Gesundheitsgefährdungen entstehen durch:
Schall
Windkraftanlagen verursachen unerträglichen, hörbaren Lärm, Infraschall (tieffrequenter, gepulster Schall) sowie Schattenschlag. Diese Beeinträchtigungen sind nicht ausreichend berücksichtigt.
Auch für Windkraftanlagen muss die gleiche Unbedenklichkeit gelten wie für andere Technik. Schall: 45/60 Dezibel tagsüber/nachts.
Infraschall
Mögliche Gesundheitsrisiken: Schlafstörungen, Ermüdung, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Herzrasen, Herzinfarkt-ähnliche Symptome, Bluthochdruck, Ohrendruck, Tinnitus,
Schattenwurf
Angstzustände, Depressionen usw. Bei den geplanten 262 m hohen Anlagen betrüge der Schattenwurf ca.1834 m pro Anlage – die erlaubten max.30 Minuten am Tag wären selbst im Winter um ca. 9.15 erreicht.
Des Weiteren sind die meisten Haushalte vom Schattenwurf mehrerer Anlagen betroffen.
Abstände
Die Abstände dieser WEAs von Häusern/Dörfern betragen gem. Planung lediglich 500 bis 1000 m. Hiervon geht auch eine extreme optische Bedrängung aus.
Umweltverunreinigungen bedingt durch:
Chemikalien, Gifte, Farbstoffe, Carbonkohlefaserstoffe, die nach Bränden oder Erosionen an den WEA's entstehen, und viele Kilometer ins Umfeld geweht werden, die gesundheitsgefährdend sind.
3. Gefährdung des Artenschutzes und der Biodiversität
Die geplanten Windräder sind aufgrund des Artenschutzes abzulehnen.
Einhaltung des Helgoländer Papiers sowie Verstoß Deutschlands gegen den Vertrag Montreal vom 19.12.2022. Viele der Zugvögel, aus Nord- und Osteuropa kommend, umkreisen besonders in der
nebeligen Jahreszeit die Nutscheid in sehr niedriger Höhe, um sich an den Wasserscheiden der Nutscheid und Bröl zu orientieren. Durch die Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h an den sich drehenden
Flügelspitzen der WEA's könnten viele Arten getötet werden. Darunter sind seltene Vogelarten, die mit dem europäischem Vogelschutzgesetz gesetzlich geschützt sind.
Die seltene und geschützte Wildkatze ist in der Nutscheid ebenso wie viele weitere geschützte Arten heimisch geworden.
4. Brandschutz, Gefährdung für Erholungssuchende, Wanderer, Familien
Aufgrund der Nabenhöhe von ca. 175 m ist eine direkte Löschung der Windräder unmöglich. Sie müssen also kontrolliert abbrennen. Bei Wind wird es wohl einen unkontrollierbaren Funkenflug in den
umliegenden Wald mit den entsprechenden Folgen geben, vielleicht sogar Personenschäden. Laut Berichten von brennenden Windrädern muss von einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 0,04% gerechnet werden.
Bei einer geplanten Laufzeit von 20 Jahren und 18 Windrädern beläuft sich die Brandgefahr somit auf 0,04% x 2 x 18 = 14,4%. Das ist mehr als verantwortungslos.
Im Falle eines Brandes wird die deutsche Gerichtsbarkeit wohl auch nicht vor den genehmigenden Behörden halt machen.
Laut Aussagen der Kreisfeuerwehr ist die Nutscheid nur sehr schwer für die Brandbekämpfung mit Löschwasser zugängig. Das Löschwasser muss von der weit entfernten Sieg und Bröl beschafft werden.
Ein zu erwartender Brand durch diese Windkraftanlagen könnte sehr viele Menschen, darunter viele Wanderer, in der Nutscheid und Umgebung gefährden, besonders in den trockenen Monaten
bei den ausgetrockneten Kalamitätsflächen.
5. Drehfunkfeuer Cola
Die Kommunen Eitorf, Windeck, Ruppichteroth und die Nutscheid selbst liegen im Bereich des Funkfeuers COLA, an dem sich alle nationalen und internationalen Flugzeuge orientieren.
Betroffen sind neben international agierenden Flugzeugen auch der militärische Teil des Flughafens. In dessen Radius von 7 km keine Windkraftanlagen gebaut werden dürfen.
Um dennoch diese Anlagen bauen zu können, wurde ein Abriss dieser Anlage von einigen Windkraftlobbyisten in Betracht gezogen.
Die Sicherheit von Millionen Menschen in der Umgebung des Flughafens würden damit gefährdet. Nicht nur der zivile Teil des Flughafens wäre betroffen, sondern auch für der militärische Teil ,
der eine Ertüchtigung erhalten sollte und keine Gefahr durch den Bau von privaten Windkraftanlagen. Das wäre unverantwortlich.
Fazit:
Wir benötigen diese Windindustrieanlagen zur Energieerzeugung in der Nutscheid nicht, da es genügend bessere, saubere und klimaneutrale Alternativen zur Energieerzeugung gibt.
Die Nutscheid als zusammenhängendes Waldgebiet muss erhalten werden. Der Wald dient der Erholung des Menschen, er darf nicht für die Windindustrieanlagen zerstört werden. Die Menschen der Umgebung und aus den nahen Großstädten haben ein Recht darauf.
Die staatlichen Wälder in der Nutscheid dürfen nicht für diese unsaubere, nicht nachhaltige, energieunsichere, artentötende Energieerzeugung zur Gewinnmaximierung missbraucht werden. Die Kalamitätsflächen sind der Wald der Zukunft. Die Natur hat sich nach dem Borkenkäferbefall wieder erholt, sie ist schöner, bunter und artenreicher geworden. Bagger und Beton müssen ferngehalten werden. Die dort lebenden Arten müssen geschützt und verteidigt werden.
Wir müssen in unseren Waldgebieten keine Energie für unsere Großstädte produzieren, dafür sind sie im weiten Flachland der Umgebung selber in der Lage.
Die Menschen im Siegtal, Bröltal und der Nutscheid werden für den Erhalt ihrer Heimat kämpfen und hoffen, dass Sie uns dabei unterstützen.
Hierfür und auch für alle hier aufgeführten Punkte wird um Prüfung und schriftliche Stellungnahme gebeten.
Ort/Datum……………………………….
(Unterschrift)