Foto: aktuelles Foto der Burg Dattenfeld
Zeichnung vom Grundriss der Burg Dattenfeld
Videoclip von der Burg Dattenfeld
Direkt am Ortseingang fällt eine kleine wohlgepflegte Burganlage ins Auge. Das Burghaus Dattenfeld liegt heute fast im Dorf, aber im Umfeld sind auch noch Reste der alten Parkanlagen zu erkennen.
Parkanlage in der Burg Dattenfeld
Da die Burg Dattenfeld vielfach als Rittersitz angesehen wird, soll hier kurz die Geschichte des Hauses gegeben werden. Es ist ein einfacher, zweigeschossiger Bruchsteinbau von vier Fensterachsen an der Langseite und zwei Fensterachsen an der Schmalseite.
An der Nordostseite ist ein niedriger quadratischer Turm, an der Südseite noch zwei ursprüngliche Türeinfassungen, über einer Überreste eines Wappens, in Eisenankern die Jahreszahl 1619.
Der Nordostturm der Burg Dattenfeld ist laut Willi Schröder schon vor der Erbauung durch die Robens-Brüder dagewesen (erkennbar an der älteren Bautechnik) und soll ein Rest der alten Burg Niedeck, gewesen sein, die vorübergehend auch mal im Besitz der Fam. von der Lippe war.
Foto: Sandsteinsäule an der Burg Dattenfeld
Das Cassiusstift im Kirchspiel von Dattenfeld , ist schon im Jahre 1151 (Urkunde von Papst Innozenz II. aus dem Jahr1131), im Besitz eines Hofes in Dattenfeld.
Im Jahr 1377 bekundet Graf zu Sayn, (siehe Urkunde von 1377) den schlechten Zustand des Hofes zu Dattenfeld.
Im Jahre 1509 verpachtet das Stift den Fronhof zu Dattenfeld auf 18 Jahre und legt dem Pächter u.a. die Verpflichtung auf, den Hof ringsum in Zäunen zu erhalten und auf dem Weiher ein Burghaus mit Schlossgarten, Zugbrücke usw. zu erbauen.
Wahrscheinlich haben wir auch hier ursprünglich einen zum Schutz der Hofbewohner aufgeführten Burgturm anzunehmen.
Beachtung verdient der hier erwähnte Weiher, in den meisten Fällen der sicherste Schutz auch für solche Burgtürme.
Foto: Burgturm der Burg Dattenfeld
Der jetzige Bau stammt nach den Jahreszahlen und Wappen an dem Jahr 1619 und 1629.
Die Brüder Robens aus Merken bei Düren, der Pfarrer Johannes Robens (1607-1649).
Es scheint, dass er in der Gunst des Herzogs von Jülich, Cleve Berg und des Amtmanns von Nesselrode stand, wie auch sein Bruder Jakob Robens, Gerichtsschreiber des Amtes Windeck und Erbauer der Burg Dattenfeld.
Pastor Robens führte die Kirchenbücher ein, in denen er u. a. Truppenbewegungen, Wüten der Pest und Naturkatastrophen festhielt.
Pfarrer Robens, siehe: Das Pastorat Wiedenhof, dessen Grabstein bei der Kirche in Dattenfeld noch erhalten ist.
An der Nordseite erblickt man noch die Reste eines Abortkerkers und auf dem Walmdach die Wetterfahne mit dem Robenschen Wappen und der Jahreszahl 1629.
Foto: Heiratsurkunde von 1629 zwischen Mauritius von Übersetzig und Elisabeth Robens
Auszug aus dem Kirchenbuch: Anno 1623 Taufe des Johannes Robens als Sohn von Jacob und Agnes.
Auszug aus "Die Beamtenfamilie Übersetzig", aus Dattenfeld 895:
Stammvater aller "Übersetzigs" ist wahrscheinlich Mauritius von Übersetzig, der als Notar und Gerichtsschreiber in der 1. Hälfte des 17. Jahrh. hier wohnte. Hier heiratete am 1. Juli 1629 die Tochter Elisabeth des Pfarrers Robens.
Anno 1678 ist Mauritius von Übersetzig zu Lindlahr gestorben und den 21. Dez. zu Dattenfeld begraben worden.
Wappen der Grafen Kurtzrock-Wellingbüttel
Sterbeurkunde Carl Conrad Alexander Graf Kurtzrock-Wellingbüttel
Die Zahl 1850 auf der Wetterfahne weist auf die Heirat der Baronin von Kurtzrock-Wellingsbüttel mit Freiherr Ferdinand de Leonhard hin. Der nächste Besitzer war sein Enkel, Freiherr Hugo von Leonhart.
Heirat von Baron Leonhard mit Ehefrau von Turn und Taxis, 1910
Foto: Wetterfahne auf der Burg
Altes Wapper der Familie Caminneci
Als dieser kinderlos verstarb, erwarb im Jahre 1921 die Familie Caminneci das Anwesen, die auch schon Schloss Windeck besaß.
Wappen von Freiherr von Canstein
Der nächste Hausherr auf Burg Dattenfeld war Freiherr v. Canstein. Er und seine Frau liegen auf dem Friedhof in Dattenfeld begraben.
Danach wechselten die Besitzer der Burg.
Autor: Karl Ludwig Raab
Autoren der Texte:
von Weyden,
Willi Schröder,
Reinhard Zado,
Clemen
Heimatblätter des RSK 84